Achtung, fertig, Charlie!

Eine Patrouille der Militärpolizei verhaftet den jungen Antonio vom Traualtar weg. Noch vor dem Jawort muss er zur Schweizer Armee. Der verhinderte Bräutigam setzt alle Hebel in Bewegung, zurück zu seiner unglücklichen Braut zu kommen. Aber vergebens, Ausbilder Reiker kennt kein Pardon. Als auch der zweite Hochzeitstermin an Reiker scheitert, macht die Braut Druck. Sie sendet Antonio ein Ultraschallbild ihres augenscheinlich letztens gezeugten Babys. Sollte ihr Vater, Patriarch einer italienischen Mafia-Sippe, von der vorehelichen Schwangerschaft erfahren, würde er den Schwiegersohn in spe einen Kopf kürzer machen. Antonio greift zum letzten Mittel, aus der Kaserne zu entkommen: Er verführt die hübsche Rekrutin Bluntschi. Das handfeste Mädchen ist die uneheliche Tochter des Ausbilders, und wer ihr zu nahe kommt, der fliegt achtkantig aus der Truppe. Darauf spekuliert Antonio - aber er hat bei seinem „Plan B“ nicht mit der Liebe gerechnet.

Ein bisschen Militärklamotte, ein bisschen "American Pie" – alles nach behäbigem, original Schweizer Komödien-Rezept gerührt. Dabei bleibt dieser Exportartikel der Eidgenossen weit hinter ihrer Schokolade zurück: Die Ausgangssituation ist völlig unglaubwürdig und die Autoren mussten dem Drehbuch Gewalt antun, um Antonio auf Dauer von der Braut fernzuhalten. Vielleicht hat die hochdeutsche Version nicht mehr den Sprachwitz des Originals (was der Sprachkundige anhand der Orginalfassung auf der DVD überprüfen kann – immerhin war „Charlie“ in der Schweiz der erfolgreichste Film des Jahres 2004). Wie auch immer – Mike Eschmanns Film hat den Charme von „Hurra, die Schule brennt“. Da hilft der Einsatz von Marco Riemer als Ausbilder Reiker ebenso wenig wie "GZSZ"-Starlet Mia Aegerter als verlassene Braut und – schade drum – die Ausstrahlung der „Bluntschi“ Melanie Wieninger.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Schweizerisch

Albert Schwarzer