Acacia

Weil Mi-sook und Do-il keine eigenen Kinder bekommen können, entscheiden sie sich für die Adoption des sechsjährigen Jin-sung. Seit dessen Mutter ums Leben kam, zeichnet der Junge unentwegt düstere Bilder von Bäumen und fühlt sich insbesondere zu der toten alten Akazie im Garten seiner neuen Familie hingezogen. Nur sehr zaghaft öffnet sich der verschlossene Jin-sung seinen Adoptiveltern. Doch das Vertrauen wird jäh gebrochen, als Mi-sook plötzlich doch selbst schwanger wird und einen Sohn zur Welt bringt. Jin-sung ist eifersüchtig und versucht, sein Stiefbrüderchen zu verletzen. Als es daraufhin zum Streit mit Mi-sook kommt, läuft er in einer regnerischen Nacht fort. Während die Suche andauert, werden die Ehepartner immer mehr zu Gegnern, die sich wechselseitig die Schuld zuweisen.

Kinder wirken in Horrorfilmen besonders unheimlich, weil sie nicht das Klischee der Niedlichkeit und Schützbedürftigkeit erfüllen. So inszeniert auch Park Ki-Hyung Jin-sung als unnahbaren, geheimnisvollen Jungen, den der Zuschauer nicht recht einzuschätzen vermag. Der langsame Erzählrhythmus und die düsteren, aber dennoch sehr kunstvoll gestalteten Bilder verstärken dieses Gefühl und lassen die südkoreanische Vorstadt wie einen beklemmenden Ort erscheinen. Der Versuch, eine traditionelle asiatische Geistergeschichte mit psychologischen Themen wie Entfremdung und Ängsten anzureichern, scheitert jedoch. Die Charakterentwicklung ist über weite Strecken nicht nachvollziehbar und die Regie doch zu sehr auf die Oberfläche bedacht: auf beeindruckende Bilder, Thrill und eine mulmige Stimmung.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Koreanisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Making of, Interviews, Trailer, Bildergalerie

Stefan Stiletto