A Field in England

Mitten im Schlachtengetümmel des englischen Bürgerkriegs im 17. Jahrhundert trifft der Royalist Whitehead auf drei Deserteure und schließt sich ihnen an. Während die Abtrünnigen im Grunde nur auf der Suche nach der nächstbesten Schänke sind, hat Whitehead ein anderes Ziel. Im Auftrag eines Alchemisten soll er den Iren O’Neill aufspüren, der diesem wertvolle Unterlagen gestohlen hat. Als die Gruppe tatsächlich auf den bewaffneten O’Neill stößt, gewinnt der schnell die Oberhand über die bunte Truppe und lässt sie auf dem Feld nach einem Schatz graben. Gegensätzliche Interessen sowie der Einfluss einiger halluzinogener Pilze führen jedoch bald zu Mord und Totschlag.

Geschickt verzichtet Sightseers-Regisseur Ben Wheatley auf alles, was einen Historienfilm sonst so teuer macht: Anstelle aufwändiger Kulissen, Kostüme und Massenszenen erklärt er ein offenes Feld zum Schauplatz seines gesamten Films und lässt darin nur fünf raubeinige, verdreckte Männer auftreten. Die Atmosphäre des Bürgerkriegs unterdessen entsteht allein durch das unheilvolle Sounddesign, während die Schwarzweiß-Bilder die künstlerische Wirkung unterstreichen. Bemerkenswert eigen und unberechenbar ist Wheatleys Film geworden, weil er so sämtliche Klischees unterläuft. Nur leider gelingt es ihm dabei nicht, Sympathie oder Mitgefühl für seine fünf kuriosen Protagonisten zu wecken, die zu viel reden und zu wenig handeln. Ihr Schicksal lässt letztlich ziemlich kalt. Und auch die Handlung tritt über weite Teile schlicht auf der Stelle. So bleiben am Ende lediglich ein paar ausgesuchte Aufnahmen und eine Szene mit einem wunderbar-verrückten Drogentrip. Im Auge behalten sollte man den Regisseur aber dennoch: Wer weiß, welches Genre er das nächste Mal gegen den Strich bürstet und welche Pilze seine Helden dann finden werden.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Stefan Stiletto