96 Hours – Taken 2

Nachdem Liam Neeson jahrelang seine Vielfalt als A-Klasse-Schauspieler unter Beweis stellte, brachte er 2008 das Actionkino vergangener Jahre zurück. Denn wenn heutzutage Storytelling und Lovestorys das Genre verwässern, schuf „96 Hours – Taken“ ein gnadenloses Meisterwerk primitiver Action. Als ehemaliger Elitesoldat Bryan Mills stand er vor der unlösbaren Aufgabe, seine Familie zusammenzuhalten. Seine Tochter aus den Fängen von skrupellosen Gangstern zu befreien war hingegen ein Leichtes. Einer dieser Gangster war der Sohn des Gangsterbosses Krasniqi , der in „96 Hours – Taken 2“ am Grab seines Sohnes Rache schwört. Nach einem Security-Job in Istanbul, plant Mills einen Urlaub mit seiner Tochter Kim und seiner Ex-Frau Lenore, der er sich wieder annähert. Krasniqi taucht mit einer Armee albanischer Söldner auf und entführt Lenore und Mills. Nun ist es an Kim, ihre Eltern aus den Fängen der skrupellosen Gangster zu befreien.

Der Pluspunkt des Films ist die Entwicklung Kims, die unter der Anleitung ihres Vaters vom Opfer zur Retterin wird, beziehungsweise werden könnte. Denn da Mills im Finale des Films wieder das Ruder übernimmt, verweist er seine Tochter auf ihren Platz als Sidekick.
Regisseur Olivier Megaton hat schon einige große Actionfilme umgesetzt und bewies sein Talent, Löcher im Drehbuch durch schöne Bilder zu vertuschen. Leider hat „Taken 2“ jedoch ganz andere Probleme: Konnte Teil eins noch eine packende Atmosphäre mit einer gewissen Unaufgeregtheit kombinieren, setzt Megaton in der Fortsetzung auf mehr Action. Damit verwehrt er sich selbst, seinen Figuren und seiner Geschichte genügend Zeit einräumen zu können. Vor allem jedoch verliert der Film dadurch seine Glaubwürdigkeit und verkommt zur Persiflage.
Nichtsdestotrotz ist „96 Hours – Taken 2“ ein netter Actionfilm, der hauptsächlich durch den Vergleich mit seinem Vorgänger verliert.


DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Entfallene Szenen, Making of, Featurette, Musikvideo, Picture-in-Picture

Frederik Schwarzer