Conjuring 2
Gerade im Horrorgenre sind Fortsetzungen mit besonderer Vorsicht zu genießen, da sich dort allzu viele hastig heruntergekurbelte Produktionen tummeln, die uninspiriert die Muster eines einträglichen Vorgängers aufwärmen. Genre-Experte James Wan, der 2004 mit dem Slasher-Hit „Saw“ schlagartig Berühmtheit erlangte, geht beim Sequel zu seinem überraschend erfolgreichen Spukhausstreifen Conjuring – Die Heimsuchung einen spannenden Mittelweg, der neue Ideen mit Altbekanntem verbindet. Erzählt wird hier einmal mehr eine Geschichte, die dem real existierenden Geisterjägerpaar Ed und Lorraine Warren angeblich in den 1970er Jahren widerfuhr: Während einer spiritistischen Sitzung begegnet die seherisch begabte Lorraine einer geisterhaften Präsenz in Nonnengestalt, die sie von nun auch im Alltag nicht mehr loslässt. Verunsichert bittet sie ihren Gatten daher, ihre Forschungen für unbestimmte Zeit einzustellen. Doch schon bald wird die Hilfe der beiden paranormalen Ermittler gebraucht, denn im tausende Kilometer entfernten London sieht sich die alleinerziehende Vierfachmutter Peggy Hodgson in ihrem Haus mit übernatürlichen Phänomenen konfrontiert. Besonders schwer trifft es die elfjährige Janet, die irgendwann mit der Stimme eines alten Mannes zu sprechen beginnt.
Eher ungewöhnlich für einen Horrorfilm, noch dazu eine Fortsetzung, ist die Zeit, die sich Wan und seine Koautoren für die Einführung in das Geschehen nehmen. In erster Linie auf die Figuren und ihre Sorgen fokussiert, entspinnen sich zwei getrennt voneinander ablaufende Handlungsstränge, die erst nach einer knappen Stunde zusammenlaufen. Auf klassische Schockeffekte muss der horroraffine Zuschauer nicht verzichten. Immer wieder hält das Sequel aber auch inne, um das Empfinden der Protagonisten zu illustrieren. Besonders intensiv ist etwa das Gespräch zwischen Lorraine und der verängstigten Janet, bei dem die Spiritismus-Expertin über das Gefühl der Ausgrenzung spricht, das viele Menschen mit paranormalen Erfahrungen übermannt. Ähnlich berührend fängt „Conjuring 2“ das große Vertrauen und die tiefe Verbundenheit der beiden Geisterjäger ein. Wohl am deutlichsten spürbar, als Ed in einer Szene zur Gitarre greift und auf einfühlsame Weise den Elvis-Presley-Klassiker „Can’t Help Falling in Love“ zum Besten gibt. Abheben von schlampig gefertigten Gruselnachschlägen kann sich das Haunted-House-Movie darüber hinaus durch sein liebevolles Szenen- und Kostümbild, das die 1970er Jahre glaubhaft zum Leben erweckt. Braunstichige Bilder und geschmeidige Kamerafahrten erinnern an das Horrorkino der damaligen Zeit. Und doch befinden wir uns natürlich in einem Film von 2016, in dem einige leider nur mittelprächtige Computereffekte zum Einsatz kommen, die für kleine atmosphärische Brüche sorgen. Erzählerische Defizite schleichen sich in der zweiten Hälfte ein, wobei vor allem ein Aspekt hervorsticht: Noch genauer hätten die Macher die Zweifel am Spukgeschehen untersuchen können, die in den Ermittlungen der Parapsychologin Anita Gregory und schließlich auch den Überlegungen der Warrens zu Tage treten. Trotz dieser Einschränkungen und eines nicht vollends überzeugenden Showdowns bleibt „Conjuring 2“ als weitestgehend ansehnlicher Nachfolger im Gedächtnis haften.
Blu-ray-Bildformat:1:2,40/1080p
Ton:Dolby Atmos
Sprachen: Deutsch Dolby Atmos/Englisch Dolby Atmos
Untertitel: Dt. f. Hörg./Engl. f. Hörg.
DVD Extras: Entfallene Szenen
Blu-ray Extras: Entfallene Szenen, Featurettes
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,40/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1/Französisch DD 5.1/Italienisch DD 5.1
Untertitel: Französisch/Dt. f. Hörg./Engl. f. Hörg./Ital. f. Hörg./Niederländisch
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