Spotlight
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1976, Boston, USA. In einer Polizeistation beschwichtigt der Bischof die Mutter eines missbrauchten Jungen, während ihr Anwalt darauf wartet, mit der Kirche einen Deal abzuschließen. Bostons Einwohner sind zu mehr als 50 % katholisch und die Kirche ist eine mächtige Instanz in der Stadt.
25 Jahre später berichtet der Boston Globe in einer Kolumne über einen Priester, dem 80 Missbrauchsfälle zur Last gelegt werden. Der neue Herausgeber der Lokalzeitung, Marty Baron, möchte, dass diese Fälle genauer recherchiert werden. Er setzt das vierköpfige SPOTLIGHT-Team des Globe darauf an. Walter Robinson, Michael Rezendes, Sacha Pfeiffer und Matt Carroll sind Redakteure, die für ihre sorgsame, zeitintensive Recherche bekannt sind. Parallel will Baron bei Gericht auf die Veröffentlichung der unter Verschluss gehaltenen Akten der Fälle klagen.
Die ersten Recherchen lassen die Spitze eines Eisberges vermuten. Während nicht nur die Kirche sondern auch die gesellschaftlich relevanten Kräfte der Stadt versuchen, die Vorfälle zu bagatellisieren, wird immer deutlicher, wie viele solcher Fälle wissentlich unter den Teppich gekehrt wurden. Dem SPOTLIGHT-Team gelingt es mit akribischer journalistischer Arbeit, Beweise zu sammeln und zu veröffentlichen. Damit treten sie nicht nur eine regelrechte weltweite Lawine los, sondern müssen sich auch persönlich mit ihrem Verhältnis zur Kirche auseinandersetzen. Als die Zeitung am 6. Januar 2002 erscheint, eröffnet sie die Debatte über Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche weit über Boston hinaus.
Es sind überwiegend Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen, die über Jahre Opfer der Priester-Täter wurden. Kinder, die ohne Vater aufwachsen und deshalb in der Kirche väterlichen Beistand suchen. Familien, die sich nicht recht zu wehren trauen und deren Geschichten deshalb nie aufgearbeitet wurden. Ihnen, ihrem hartnäckigen Anwalt Mitchell Garabidian und den Journalisten, die die Welt mit ihrer Veröffentlichung veränderten, setzt „Spotlight“ ein beeindruckendes und bewegendes Denkmal. Gleichzeitig ist der Film eine Liebeserklärung an das journalistische Handwerk und zeugt von der Macht sorgfältig recherchierter Pressearbeit. Basierend auf wahren Begebenheiten erzählt der Film davon, wie die Recherchen bei den Betroffenen Hoffnung wecken, während bei den Journalisten die Empörung wächst und die gesellschaftlich relevanten Beteiligten immer größere Mühe haben, ihre langjährige Haltung zu verteidigen.
Dass hartnäckige Journalisten eine Gesellschaft verändern können, ist nicht neu, aber immer wieder hochspannend. Das Team des Boston Globe erhielt 2003 den Pulitzer-Preis für seinen Beitrag zur Enthüllung des Missbrauchsskandals, der von Massachusetts aus die gesamte katholische Welt erfasste. Regisseur Tom McCarthy lässt sich Zeit, um seine Geschichte zu erzählen. Die Fälle sind komplex und es gilt, sie ebenso sorgfältig zu belegen wie die Redaktion selbst. Die Kamera zeichnet die Feinheiten nach, die die kleinteilige Arbeit aus Telefonaten, Treffen, Gesprächen, der mühseligen Suche in den Archiven und des Widerstandes gegen den Widerstand der Vertuscher mit sich bringt. Die Details, über die gesprochen werden muss und gesprochen wird, machen auch dem Zuschauer nach und nach das Ausmaß der Vergehen klar. Die wenigen Begegnungen mit Betroffenen sind besonders eindringlich und feinfühlig inszeniert, wobei ihre nachhaltigen Traumatisierungen bis hin ins hohe Erwachsenenalter in prägnanten Szenen sichtbar werden.
„Spotlight“ ist ein Ensemble-Film ohne typische Helden. Die allesamt großartigen Darsteller ordnen sich genau wie ihre Figuren in das Team ein, das den Erfolg bewirkt. Trotzdem wird deutlich, wie jede einzelne Figur mit ihrem Engagement und ihrer Persönlichkeit die Entwicklung beeinflusst und den Erfolg mitgestaltet. Der achtköpfige Hauptcast erhielt 2016 dafür den Preis der Screen Actor’s Guild. Im gleichen Jahr wurde „Spotlight“ mit zwei Oscar®s als Bester Film des Jahres und für das Beste Originaldrehbuch ausgezeichnet. Mark Ruffalo und Rachel McAdams waren außerdem für ihre Rollen als Michael Rezendes und Sacha Pfeiffer für den Oscar® als Bester Nebendarsteller bzw. Beste Nebendarstellerin nominiert. Weitere Nominierungen erhielten Regisseur Tom McCarthy für die Beste Regie und Tom McArdle für den Besten Schnitt.
Blu-ray-Bildformat:1:1,78/1080p
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch Dolby TrueHD 5.1
Untertitel: Deutsch/Englisch
DVD Extras: Featurettes
Blu-ray Extras: Featurettes, BD-Live
Rotraut Greune
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:1,78/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch/Englisch
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