The Survivalist
Stephen Fingletons Spielfilmdebüt „The Survivalist“ beginnt mit einem animierten Graphen, der auf simple, aber effektive Weise verdeutlicht, was die Stunde geschlagen hat. Eine rote und eine blaue Kurve, die für die Weltbevölkerung und die Ölproduktion stehen, steigen über die Jahrzehnte stetig an, stürzen dann aber unaufhaltsam ab. Das Ende der Zivilisation scheint nahe. Diejenigen, die es noch nicht erwischt hat, reiben sich im täglichen Überlebenskampf auf. So auch der namenlose Titelheld, der tief im Wald in einem Bretterverschlag haust, dessen unmittelbares Umfeld er mit Fallen gegen Eindringlinge absichert. Um über die Runden zu kommen, bewirtschaftet der Mann ein kleines Feld, das er mit einfachsten Mitteln hegt und pflegt. Als eines Tages eine ältere Frau und ihre Tochter Milja vor seiner Hütte auftauchen und um Einlass bitten, sieht der Einsiedler seine mühsam aufgebaute Existenz bedroht. Obwohl er den beiden Frauen nicht über den Weg traut, gewährt er ihnen Zutritt und darf im Gegenzug mit Milja schlafen. Das unausgesprochene Abkommen – Sex für Nahrung und Unterschlupf – baut das große Misstrauen allerdings nicht ab. Schließlich ist sich in der wenig hoffnungsvollen Lage jeder selbst der Nächste.
Heutzutage, da die Menschen angesichts eines unüberschaubaren Weltgeschehens stark verunsichert sind, haben postapokalyptische Geschichten Hochkonjunktur. Immer wieder werfen Drehbuchautoren und Regisseure dystopische Visionen an die Wand, die einem angst und bange machen können. Anders als viele Kollegen vertraut der Nordire Stephen Fingleton dabei nicht auf spektakulär-bombastische Zerstörungsbilder, sondern eine konsequente Reduktion. Die Handlung von „The Survivalist“ spielt sich zu großen Teilen in der Hütte und ihrer direkten Umgebung ab. Ausführliche Informationen zum Endzeit-Setting, das dem Film zugrunde liegt, erhält man nicht. Und geredet wird nur das Notwendigste, wie schon die erste Viertelstunde unterstreicht, in der kein einziges Wort zu hören ist. Ein beunruhigend-fesselnder Auftakt, der uns aufs Engste an den anonymen Protagonisten bindet, den Martin McCann (u.a. „Closing the Ring – Geheimnis der Vergangenheit“, „Shadow Dancer“) mit einer unglaublichen Präsenz verkörpert. Immer wieder scheinen in seinem angestrengten Mienenspiel und seinen ruckartigen Bewegungen animalische Instinkte auf, die es in dieser Welt zum Überleben braucht. Das Erscheinen der beiden Frauen setzt einen Prozess des gegenseitigen Belauerns in Gang und lädt das Geschehen fürs Erste mit zusätzlicher Spannung auf. Auf Dauer gelingt es Fingleton zwar nicht, die Intensität des Anfangs zu konservieren. Über punktuelle Bedrohungen von außen setzt er später aber neue Nadelstiche, die etwas mehr über das Untergangsszenario des Films verraten. Auch wenn sich ab und an kleine Längen einschleichen, erreicht der minimalistische Survival-Thriller eine Wucht, von der viele Endzeitblockbuster nur träumen können.
Blu-ray-Bildformat:1:2,35/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA
DVD Extras: Kurzfilme, Trailer
Blu-ray Extras: Kurzfilme, Trailer
Christopher Diekhaus
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,35/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1
Anbieter
Verleih-Blu-rayUniversum Film
Verleih-DVDUniversum Film
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