Ich bin dann mal weg
Als der Roman des brasilianischen Bestsellerautors Paul Coelho, der eine Wanderung auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela beschreibt, Anfang und Mitte der 1990er Jahre auch auf Deutsch erschien, wurde dieser Pilgerweg sozusagen neuentdeckt und wiederbelebt. Aus unterschiedlichen Beweggründen, die nun nicht mehr unbedingt religiöser Art waren, begaben sich wieder vermehrt Menschen auf die Pilgerschaft durch Spanien. Im Sommer 2001 nahm der Entertainer Hape Kerkeling nach einem Hörsturz sowie einer Gallenoperation eine Auszeit und wanderte die 630 Kilometer des nordspanischen Jakobsweges bis nach Santiago de Compostela. 2006 erschienen dann seine Erinnerungen an diese Wanderung unter dem Titel „Ich bin dann mal weg“. Das Buch gilt mit seinen über drei Millionen verkauften Exemplaren als das zweiterfolgreichste deutsche Sachbuch überhaupt und löste einen erneuten „Pilger-Boom“ aus.
„Ich bin dann mal weg“ ist eigentlich kein Stoff, der sich für eine filmische Adaption anbietet, werden hier ja weniger spektakuläre Erlebnisse, sondern eher Beobachtungen, Erkenntnisse und Reflektionen beschrieben. Regisseurin Julia von Heinz, die 2007 mit Was am Ende zählt ihr vielfach ausgezeichnetes Spielfilmdebüt vorlegte, sowie die Drehbuchautor/innen Sandra Nettelbeck, Jane Ainscough und Christoph Silber wagten sich an dieses Unternehmen. Herausgekommen ist unterhaltsames, warmherziges Wohlfühlkino ohne tiefgehenden spirituellen Anspruch, das Spaß macht und gut unterhält. Zu sehen ist Hape Kerkeling, der sich allerdings nicht selbst spielt, sondern sehr überzeugend und angenehm unaufgeregt von Devid Striesow dargestellt wird, auf seiner Wanderung. Diese wird im Off immer wieder mit Zitaten aus dem Buch kommentiert und zudem gebrochen mit Rückblenden von der Kindheit des Haupthelden, die von seiner geliebten Großmutter und seinen ersten Versuchen als „Unterhaltungskünstler“ erzählen.
Angenehm ist, dass der liebevoll-ironische Grundton, der typisch „Kerkelingsche“ Blick auf die Dinge beibehalten ist. So erzählt dieser Film weniger von der inneren Neufindung des gesundheitlich angeschlagenen Entertainers, sondern mehr von der Atmosphäre auf diesen mittlerweile touristisch angehauchten Pilgerweg und von seinen manchmal recht merkwürdigen Pilgern. Enttäuschend sind allerdings die statischen, an handelsübliche Postkarten erinnernden Landschaftsaufnahmen von Kameramann Felix Poplawsky, die die faszinierende Schönheit der galicischen Berge nicht wiederzugeben vermögen.
Blu-ray Disc: Bildformat/Ton: 1:2,40/1080p
Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Dt. f. Sehg.
Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA
DVD Extras: Featurettes, Trailer
Blu-ray Extras: Featurettes, Trailer
Barbara Felsmann
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,40/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Dt. f. Sehg.
Untertitel: Englisch/Dt. f. Hörg.
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