Louder Than Bombs

Die renommierte Kriegsfotografin Isabelle stirbt bei einem Autounfall. Drei Jahre später soll mit einer großen Fotoausstellung ihr Werk gewürdigt werden. Dies bringt zwangsläufig die Familie der Verstorbenen zusammen, die durch den Tod oder vielleicht auch schon vorher Schwierigkeiten miteinander hatte. Witwer Gene ist überfordert mit der Erziehung des pubertierenden Conrad. Seine Affäre mit Conrads Lehrerin Hannah scheint nirgendwo hin zu führen. Genes älterer Sohn Jonah wiederum führt bereits sein eigenes Leben und ist gerade selbst Vater geworden. Als anlässlich der Ausstellung ein Journalist die Familie um Recherchehilfe bittet, bringt das alte Geheimnisse wieder ans Licht, sowie die unterschiedliche Sicht der Dinge, die die Familienmitglieder haben.

Den norwegischen Regisseur Joachim Trier interessiert die Betrachtung zwischenmenschlicher schmerzlicher Konflikte. Bereits in „Auf Anfang“ und „Oslo, 31. August“ widmete er sich ausführlich Menschen in der Krise. Dort hatten die Figuren den Drang, raus aus Oslo, raus aus Norwegen zu kommen. „Louder than bombs“ spielt nun in New York und ist mit Isabelle Huppert, Gabriel Byrne und Jesse Eisenberg in den Hauptrollen Triers erster englischsprachiger Film. Wie er seinen Schauspielern Raum gibt, ihre Figuren zu entwickeln, ist berührend anzuschauen. Das fragile Beziehungsgeflecht der Eltern wie aber auch zwischen Vater und Söhnen, die Erwartungen aneinander und das Unvermögen miteinander zu kommunizieren, werden gut spürbar. Trier, dessen Arbeit auch stets von großer formaler Experimentierfreude ist, packt dies in eine durchaus komplexe Erzählstruktur. Zeitsprünge, Rückblenden oder das Durchspielen der gleichen Szene aus zwei verschiedenen Perspektiven gehören dazu. Darauf muss man sich als Zuschauer einlassen mögen, kann dann aber große Freude daran entwickeln.

Blu-ray-Bildformat:1:1,85/16:9
Ton:dts HD 5.1
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1/Englisch dts HD 5.1
Untertitel: Deutsch

DVD Extras: Making of, Teaser, Trailer

Blu-ray Extras: Making of, Teaser, Trailer

Kirsten Loose