Die Schüler der Madame Anne
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Das Lycée Léon Blum ist ein Gymnasium in Créteil, einem Vorort südöstlich von Paris. Hier im Banlieue sehen die Schüler für sich keine Chance, selbst wenn sie das Abitur schaffen. Sie sind in den Augen von Arbeitgebern abgestempelt als Loser und untereinander gibt es aufgrund der angespannten Lebenssituation und wegen religiöser und kultureller Unterschiede kaum einen Funken Solidarität. Entsprechend perspektivlos erscheint auch den Schülern der 11. Klasse ihre Zukunft. Der Spielfilm erzählt von einem tatsächlich durchgeführten Projekt, das den Schüler Ahmed Dramé anschließend dazu inspirierte, ein Drehbuch zu schreiben und sich um eine Verfilmung zu bemühen.
„Meine Name ist Anne Guéguen. Ich unterrichte seit zwanzig Jahren und das mit Begeisterung. Und dass ich Sie meine schlechte Laune spüren lasse, das soll hier keinesfalls vorkommen“ so begrüßt die neue Lehrerin die resignierten wie aufmüpfigen 28 Schüler zu Beginn des Schuljahres. Selbstbewusst und bestimmt tritt sie ihnen entgegen wohl wissend um ihre Situation, die ihr vertraut scheint. Sie lässt sich weder von Unruhe noch von Sticheleien, Keilereien oder wortreichen Frechheiten nicht aus dem Konzept bringen, sondern nimmt die jungen Menschen als Personen ernst, bereit, sie in jeder Hinsicht zu unterstützen. Malik, Mélanie, Olivier und Théo. Max, Jamila, Julie, Koudjiji und in all den anderen steckt mehr, als sie glauben. Zur Überraschung sowohl des Lehrerkollegiums als auch der Klasse ist sie fest davon überzeugt, dass die Schüler Großes leisten können und schlägt ihnen vor, an einem landesweiten Schulwettbewerb teilzunehmen.
Im Film lassen sich die Schüler auf das Projekt zum Thema Holocaust ein und als Zuschauer erleben wir, wie die Grundannahme der Madame Anne nach und nach Wirkung zeigt. Bei den Beteiligten ist deutlich zu erkennen, welche Entwicklung sie durchlaufen, denn der Unterrichtsstoff packt sie und beschäftigt sie emotional. Schlussendlich gewinnen sie an Selbstvertrauen, wachsen als Klasse zusammen, weil die Schüler deutlich spüren, dass das Thema Rassismus auch ihren Alltag betrifft. Die Kamera macht es dem Zuschauer leicht, die Persönlichkeiten zu beobachten, denn mittendrin und dicht dabei fängt sie Gesichter mit Gemütsbewegungen ein, zeigt fahrige Hände und zappelnde Füße. Die jungen Protagonisten wirken authentisch und schaffen es zudem, den Zuschauer mit auf die Reise in die Vergangenheit zu nehmen und ihre Faszination am Thema zu übertragen. Anfänglich ist die Atmosphäre in der Klasse emotional aufgeladen, hektisch, geprägt von Aggressivität, doch das Projekt verändert alles. Schnittfolge und Musikauswahl tragen dazu bei, dass die Schüler der Madame Anne uns nahe kommen und wir mit ihnen gemeinsam auf den Ausgang des Landeswettbewerbes hin fiebern.
Sprachen: Deutsch/Französisch
Untertitel: Deutsch
DVD Extras: Interviews, Making of, Entfallene Szene
Blu-ray Extras: Interviews, Making of, Entfallene Szene
Kristin Langer
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 2,35:1/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch/Französisch
Untertitel: Deutsch
Anbieter
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