Ich und Earl und das Mädchen
Das schwierige Thema Krebs(tod) bei Kindern und Jugendlichen ist spätestens mit der Verfilmung von John Greens Jugendbuchvorlage Das Schicksal ist ein mieser Verräter im US-amerikanischen Mainstream salonfähig geworden. Nun konnte auch der auf dem renommierten Sundance-Festival 2015 von Publikum und Jury gleichermaßen ausgezeichnete Film von Alfonso Gomez-Rejon auf eine Vorlage von Jesse Andrews zurückgreifen, die ebenso wie Greens Buch schon vorher sehr erfolgreich war. Gomez-Rejons Film allerdings drückt weniger auf die Tränendrüsen. Stattdessen setzt er auf eine ungewöhnliche Figurenkonstellation und eine geschickte skurrile Erzählstruktur.
Nicht die an Leukämie schwer erkrankte Rachel steht im Mittelpunkt der facettenreichen Coming-of-Age-Geschichte, sondern ihr Klassenkamerad Greg aus der Abschlussklasse der High School. Als passionierter Amateurfilmer hat er mit seinem „Arbeitskollegen“ Earl schon 42 Filme gedreht, die alle nach bekannten Arthouse-Klassikern entstanden. Dermaßen ein- und abgetaucht in die Welt des Films ist Greg zunächst wenig davon begeistert, sich auf Anraten seiner Mutter doch mehr um die kranke Mitschülerin zu kümmern, zumal er keine Ahnung hat, wie er mit ihr und ihrer Krankheit umgehen soll. Aus der anfänglichen Pflichtübung entwickelt sich jedoch bald eine gegenseitige Zuneigung und tiefe Freundschaft, mit der Rachel ihr Schicksal besser meistert und Greg zu seiner eigenen Verwunderung entdeckt, dass es außer seiner Leidenschaft zum Film auch noch echte Menschen und große Gefühle gibt.
Als Off Kommentator begleitet Greg in trockenem, fast lakonischem Tonfall seinen eigenen Reifungsprozess und wendet sich dabei mehrfach auch direkt an die Zuschauer, etwa indem er betont, dass in diesem Film alles ganz anders sei und am Ende selbstverständlich nicht der Tod eines der beiden Protagonisten stehe. Mit solchen rhetorischen Kunstgriffen gelingt es dem Drehbuchautor und dem Regisseur, existenzielle philosophische Fragen nach dem Sinn des Lebens, dem Tod und dem Sterben mit geradezu spielerischer Leichtigkeit zu stellen. Auf der visuellen Ebene korrespondiert das mit zahlreichen humorvollen Ausschnitten aus Gregs filmischen Persiflagen bekannter Klassiker, mit animierten Szenen im Stoptrick-Verfahren und einer Fülle an weiteren phantasievollen Einfällen, die zumindest in der ersten Hälfte des Films von der Tragik des Themas ablenken.
Der sphärischen Musik von Brian Eno gelingt es, die beiden Teile des Films miteinander zu verbinden, Schwere und Leichtigkeit als musikalische Einheit erlebbar zu machen. Es mag eine Sache der persönlichen Mentalität und der eigenen Erfahrungen sein, ob beziehungsweise inwieweit man sich am Ende von den Gefühlen der beiden Protagonisten mitreißen lässt. Ein besonderes filmisches Erlebnis ist allerdings in jedem Fall garantiert.
Bllu-ray-Bildformat:1:2,40/1080p
Ton:dts
Sprachen: Deutsch dts 5.1/Französisch dts 5.1/Türkisch dts 5.1
Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Türkisch
DVD Extras: Entfallene Szenen, Featurette, Trailer, Bildergalerie
Blu-ray Extras: Entfallene Szenen, Featurettes, Trailer, Bildergalerie, Interviews, Filmografien
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,40/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1/Französisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch
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