Los Ángeles - Der Preis ist ein Leben (tlw. OmU)

Mateo möchte sein kleines Heimatdorf im Süden Mexikos verlassen. Er will nach Los Angeles ausreisen, illegal natürlich, um dort zu arbeiten und Geld für seine Familie zu verdienen. So, wie es einst schon sein Vater gemacht hatte, zu dem er allerdings nur noch telefonisch Kontakt hat. Um sich besser auf die fremde Umgebung vorzubereiten, beschließt Mateo kurz vor seiner Abreise, einer Gang beizutreten. Doch der 17jährige Teenager ahnt nicht, worauf er sich damit einlässt. Erst muss er sich verprügeln lassen, um überhaupt aufgenommen zu werden, später das Geld der Kirchengemeinde stehlen. Schließlich verlangt man von ihm, das Mitglied einer anderen Gang zu töten. Aber als es so weit ist, kneift Mateo. So leicht aber kann er sich nicht mehr aus den Fängen der Gang befreien. Skrupellos treibt diese ihre Schulden ein. Und wenn nicht Mateo selbst für seine Feigheit bezahlen soll, dann eben sein jüngerer Bruder.
Meist sucht die Kamera in dem Film von Damian John Harper die Nähe zu den Figuren, tänzelt um sie herum, folgt ihnen in teils unglaublich langen und mit der Handkamera aufgenommenen Takes. Fast schon dokumentarisch wirkt der mit Laiendarstellern besetzte Film dadurch, der sich zudem lange Zeit lässt, um das Lebensumfeld von Mateo zu beleuchten. In beiläufigen Szenen zeigt er, was den jungen Mann dazu bringt, sein gewohntes Leben hinter sich zu lassen und seine Ausreise in die USA zu planen, auch wenn dieses keineswegs als Sehnsuchtsland erscheint. Trotz glaubwürdiger Darsteller und einem guten Gespür für Atmosphäre will sich nicht so richtig ein Gefühl für die Figuren einstellen. „Los Ángeles“ bleibt trotz seiner harten, pessimistischen Geschichte überraschend emotionslos und ist vielmehr ein nüchterner Arthouse-Film mit ethnografischem Blick als ein wuchtiges Drama wie etwa „Sin Nombre“. Darauf muss man sich einlassen.
DVD Extras: Making-of; Kurzfilm "Teardrop"
Stefan Stiletto
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 2,35:1; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch/Spanisch/Mehrsprachig DD 5.1/Zapotekisch
Untertitel: Deutsch
Anbieter
Verleih-DVDLighthouse Home Entertainment
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