Die Frau des Polizisten
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Nach dem Umzug in eine nordrhein-westfälische Kleinstadt müssen sich Uwe und Christine Perkinger mit ihrer vierjährigen Tochter Clara neu orientieren. Uwe arbeitet als Streifenpolizist und macht regelmäßig Überstunden, um seine Familie ernähren zu können. Seine stark belastenden Eindrücke bei der Aufnahme von Autounfällen kann er außer Dienst nicht einfach ausblenden. Unterdessen konzentriert sich seine Frau, die in der ihr fremden Umgebung zunehmend in Isolation gerät, auf die gemeinsame Tochter und lässt sich ganz auf ihre kindliche Welt ein. Uwe fühlt sich aus dieser engen Mutter-Kind-Beziehung immer mehr ausgeschlossen und reagiert gereizt. Das Ehepaar entfremdet sich zusehends voneinander, was bei Uwe in völlig unkontrollierten Gewaltausbrüchen gegenüber seiner Frau umschlägt. Clara spürt genau, was mit ihren Eltern vor sich geht. Das hinterlässt sichtbare Spuren bei ihr, denn sie möchte weder ihren Vater noch ihre Mutter verlieren.
Fast drei Stunden Alltagsleben einer Kleinfamilie, die kaum merklich und doch unaufhaltsam an den Rand des Abgrunds gerät; so etwas in Bild und Ton teils hautnah in intimsten Momenten, teils aus der Distanz von oben herab mit zu verfolgen, kann eigentlich keine Empfehlung sein. Zumal Regisseur und Kameramann Philip Gröning diese Splitter des Alltags in 59 Kapitel beziehungsweise Stimmungsbilder und Momentaufnahmen gefasst hat. Sie sind mit Schwarzblende verknüpft und jeweils mit dem Anfang und Ende eines Kapitels benannt. Und doch ist es gerade diese spröde Form, die nach einer kurzen Gewöhnungszeit immer mehr in Bann zieht und einen besonders intensiven und verstörenden Gesamteindruck hinterlässt. Denn das immer noch tabuisierte Thema Gewalt in Beziehungen ist oft weit komplexer, als eine logische Aufeinanderfolge einzelner Szenen vermuten lässt. Selten zuvor wurde das Thema dank einer bewundernswerten feinfühligen Kameraarbeit auch so unmittelbar aus der Perspektive eines vierjährigen Kindes gezeigt. Um die Belastung beim Drehen für die Rolle der Clara möglichst gering zu halten, arbeitete Gröning über mehrere Monate hinweg aus der Situation heraus mit zwei eineiigen Zwillingen, denen an keiner Stelle anzumerken ist, dass hier eine Kamera hautnah mit dabei war.
Blu-ray-Bildformat:1:1,85/1080i
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Deutsch DD 2.0
Untertitel: Englisch
DVD Extras: Entfallene Szenen, Interview, Making of, Trailer
Blu-ray Extras: Entfallene Szenen, Interview, Making of, Trailer
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:1,85/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Deutsch DD 2.0
Untertitel: Englisch
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