Nächster Halt Fruitvale Station
Am frühen Morgen des Neujahrstages 2009 wird die Polizei zur S-Bahn-Haltestelle Fruitvale im kalifornischen Oakland gerufen, weil zwei junge Männer dort aneinander geraten sind. Hart greifen die weißen Polizisten durch. Schließlich fällt ein Schuss und der 22-jährige Schwarze Oscar Grant stirbt wenig später an seinen Verletzungen. Keine 24 Stunden zuvor hatte der junge Mann, der erst vor kurzem aus einer Haftstrafe entlassen wurde, noch beschlossen, sein Leben zu ändern. Von nun an wollte er ehrlicher zu seiner Freundin sein, sich besser um die gemeinsame kleine Tochter und um seine Mutter kümmern. Die restlichen Drogen, mit denen er eigentlich dealen wollte, hat er im Meer versenkt. Einer Kundin in dem Supermarkt, in dem er bis vor kurzem noch gearbeitet hat, konnte er mit einem Rezept aushelfen. Er hat seine Mutter besucht – bis er schließlich mit einigen Freunden aufbricht, um den Jahreswechsel in der Stadt zu feiern und eine Begegnung mit einem Bekannten aus dem Gefängnis zu einem Streit mit fatalen Folgen führt.
Über den Zeitraum eines Tages begleitet Ryan Coogler in seinem auf wahren Begebenheiten beruhenden Independent-Film den jungen Schwarzen, der schließlich zum Opfer rassistisch motivierter Polizeigewalt wird. Dabei lässt sich Coogler jedoch nicht von Wut oder gar Empörung leiten wie etwa Spike Lee in seinen frühen Filmen, sondern setzt vielmehr darauf, Oscar Grant als Menschen mit Stärken und Schwächen zu zeigen. Wenngleich Oscar keineswegs makellos ist, so zeigt der Film ihn doch vor allem als sympathische Figur, die sich mit ihren persönlichen Lebensfragen auseinandersetzt. „Nächster Halt: Fruitvale Station“ folgt unterdessen keiner strengen Dramaturgie, sondern lässt sich vielmehr als Aneinanderreihung unterschiedlicher Episoden oder Begegnungen beschreiben. Beliebig allerdings ist die Handlung keineswegs. Denn die genauen Beobachtungen vermitteln nicht nur ein Gefühl dafür, wer der Protagonist eigentlich ist, sondern machen zugleich immer wieder unaufdringlich deutlich, wie harmonisch Menschen unterschiedlicher Herkunft und Hautfarbe sehr wohl miteinander leben können. Geschickt macht Coogler so jegliche Vorurteile zunichte. Gerade nach den jüngsten Vorfällen in Ferguson, wo ebenfalls ein junger schwarzer Mann von einem weißen Polizisten erschossen wurde, ist die Bedeutung dieses Films sowie der Fragen, die er aufwirft, nicht hoch genug einzuschätzen.
Blu-ray-Bildformat:1:1,78/1080p
Ton:dts HD 5.1
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1/Englisch dts HD 5.1
Untertitel: Deutsch
DVD Extras: Interview, Featurette
Blu-ray Extras: Interview, Featurette
Stefan Stiletto
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:1,78/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
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