Auge um Auge
Wie früher bereits sein Vater arbeitet auch Russell Boze im Stahlwerk des kleinen Orts im US-Bundesstaat Pennsylvania. Es ist die einzige Chance in der verarmten Gegend, um zumindest ein wenig Geld auf legale Weise für den Lebensunterhalt zu verdienen. Russells Bruder Rodney hingegen will sich darauf nicht mehr einlassen. Vier Einsätze im Irakkrieg haben ihn schwer gezeichnet. Jetzt hat er sich hoch verschuldet und findet nicht mehr in ein normales Leben zurück. Als Russell von den Schulden seines jüngeren Bruders erfährt, setzt er heimlich alles daran, um diese für ihn zu begleichen und ihn damit zu unterstützen. Doch ein unglücklicher Vorfall führt dazu, dass Russell bald im Gefängnis landet. Als seine Haftstrafe endet, hat Russell viele Menschen verloren, die ihm wichtig waren. Dann verschwindet plötzlich auch noch Rodney, der sich mittlerweile auf illegale, harte Schaukämpfe eingelassen hat, spurlos. Nachdem die Polizei Rodney bereits aufgegeben hat, beschließt Russell, das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen und nach seinem Bruder zu suchen.
„Auge um Auge“ von Crazy Heart-Regisseur Scott Cooper ist ein wuchtiges Drama, das durch den plumpen deutschen Titel mit dem Bezug zum Alten Testament allerdings stark verkürzt wird. Denn wenngleich die Rachegeschichte das Ende des Films bestimmt, so lebt dieser zuvor doch vor allem von seinen ruhigen Beobachtungen, den stimmigen Bildern und dem vielschichtigen Figurengeflecht, in dem sogar die Nebenfiguren in Erinnerung bleiben. Cooper versteht es zudem eindrucksvoll, visuell zu erzählen und so die Situation seiner Figuren durch die Bildgestaltung deutlich zu machen. Über die Geschichte zweier Brüder hinaus ist „Auge um Auge“ aber auch eine ziemlich pessimistische Abrechnung mit dem gegenwärtigen Amerika. Die junge Generation kehrt traumatisiert aus den Kriegen im Ausland zurück, in den abgelegenen ländlichen Gebieten haben sich Parallelgesellschaften gebildet, die längst sich selbst überlassen werden, und überall regiert Gewalt als einfache und effektive Lösung für jegliche Art von Problemen. Kein Zweifel: Die USA sind in diesem Film kein gelobtes Land, sondern ein sehr finsterer Ort.
DVD-Bildformat:1:2,40; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte
DVD-Extras:Making of, Featurettes, B-Roll, Bildergalerie, Trailer
Stefan Stiletto
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,40; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
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