Saving Mr. Banks

Zwanzig Jahre lang hat die in London lebende Schriftstellerin P.L. Travers Walt Disney die Filmrechte an ihrem Kinderbuch "Mary Poppins" verweigert. Doch als ihre Einnahmen zurück gehen und ihr Agent sie dazu drängt, reist sie schließlich 1961 widerwillig nach Kalifornien, um sich Disneys Pläne für den Film anzuhören und ihre Entscheidung zu überdenken. Sie ist entsetzt, als sie erfährt, dass aus "Mary Poppins" ein Musical werden soll und Zeichentrickelemente geplant sind. Travers ringt sich dazu durch, für zwei Wochen mit Disneys Mitarbeitern an dem Stoff zu arbeiten, um ihn zu ihrer Zufriedenheit zu gestalten. Doch es ist kein leichtes Unterfangen, denn sie scheint kaum zufrieden zu stellen und hat an allen Veränderungen etwas auszusetzen. Niemand ahnt, dass ihr launisches Verhalten einen guten Grund hat. Denn "Mary Poppins" ist für Travers mehr als ein Kinderbuch. Es ist die Verarbeitung ihrer eigenen Kindheit im australischen Outback mit einem liebevollen, aber alkoholkranken Vater.

"Saving Mr. Banks" erzählt die Entstehungsgeschichte des Disney-Filmklassikers "Mary Poppins" und setzt dabei ganz auf ein temporeiches und komödiantisches Aufeinanderprallen einer kühlen und verstockten Britin mit einem erfolgsverwöhnten Amerikaner. Man muss sich dessen bewusst sein, dass hier zugunsten des Unterhaltungswertes der reale Ablauf der Verhandlungen zwischen Disney und Travers verknappt und geschönt ist. Auch wird die von Tom Hanks als freundlicher Onkel gespielte Figur von Walt Disney, dem in Realität eine Verachtung für Frauen sowie Judenfeindlichkeit nachgesagt wurde, sehr wohlwollend betrachtet. Doch ist der Film nun mal keine kritische Aufarbeitung von Disneys Leben, sondern ein humorvolles Märchen mit Sixties-Retro-Charme. Die rührselige Komponente, die die Rückblenden in Travers' Kindheit bieten, sind Geschmackssache und nehmen teils das Tempo etwas heraus. Doch die tollen Darsteller, allen voran Emma Thompson, und die pointierten Dialoge machen den Film zu einem Gute-Laune-Erlebnis für die ganze Familie. So bekommen die Jüngeren  Lust, mit "Mary Poppins" einen Filmklassiker zu schauen, den schon ihre Eltern aus ihrer Kindheit kennen.

DVD-Bildformat::1:2,40; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch, Englisch, Italienisch, Türkisch
Untertitel: Deutsch, Italienisch, Türkisch, Engl. f. Hörg.

Kirsten Loose