Dallas Buyers Club
1985 wird Aids oft noch verächtlich als typische Krankheit der Schwulenszene angesehen. Kein Wunder, dass für den texanischen Lebemann und Cowboy Ron Woodroof eine Welt zusammenbricht, als man den HI-Virus bei ihm diagnostiziert. Bislang bestand das Leben des hageren Machos aus Männerritualen: Arbeit auf dem Bau, schneller Sex mit Prostituierten, Alkoholexzesse und Drogen – nun wird er selbst von seinen Kollegen misstrauisch beäugt und gemieden. Bald leidet Woodroof zudem unter den Nebenwirkungen des einzigen Medikaments, das in den USA zur Behandlung von Aids zugelassen ist. Wütend über das ignorante Verhalten der Ärzte beginnt er schließlich, sich selbst über die Krankheit zu informieren und stößt auf ernst zu nehmende Vorbehalte gegen die üblichen Arzneimittel sowie auf vermeintlich wirksamere Zusammensetzungen, die im Nachbarstaat Mexiko legal erhältlich sind. So wird aus Woodroof im Laufe der nächsten Monate ein trickreicher Schmuggler, der unter dem Vorwand eines Clubs die begehrten Medikamente bald auch in den USA verkauft. Der Zulassungsbehörde der Pharmaindustrie in den Vereinigten Staaten ist er damit ein Dorn im Auge. Doch Woodroof gibt nicht auf – zumal, da sich sein Gesundheitszustand seither tatsächlich gebessert hat.
Das auf wahren Begebenheiten beruhende Drama des Kanadiers Jean-Marc Vallée (C.R.A.Z.Y.) nimmt zwar die Sichtweise des Opfers ein, gleitet jedoch niemals in sentimentale Betroffenheit ab und feiert stattdessen in bester US-amerikanischer Filmtradition den Optimismus, den Witz und das Durchhaltevermögens eines Underdogs. Matthew McConaughey, für seine Rolle als Woodroof 2014 mit dem Oscar ausgezeichnet, gelingt es dabei, den zunächst sehr schmierig wirkenden White-Trash-Cowboy mit dem breiten texanischen Slang trotz seiner Macken und Eigenheiten zunehmend sympathischer werden zu lassen. Gerade im weiteren Verlauf der Handlung wird „Dallas Buyers Club“ aber auch zum überaus gesellschaftskritischen Film, der nicht mehr nur über ein Einzelschicksal erzählt. Wenn Woodroof sich schließlich mit der übermächtigen Pharmalobby anlegt, dann rechnet der Film auch mit dem Gesundheitssystem der USA und mit blinder, geldgieriger Lobbypolitik ab – und ist damit gerade heute überaus aktuell.
DVD-Bildformat:1:2,40; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras:Featurettes, Interviews, B-Roll, Trailer
Stefan Stiletto
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,35
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Englisch, Deutsch
Anbieter
Verleih-DVDASCOT ELITE Home Entertainment GmbH
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