Fack Ju Göhte
Zeki Müller hat seine Strafe abgesessen und die ganze Zeit im Knast nur darauf gewartet, seine Beute zu holen und ein großartiges Leben zu beginnen. Doch dann muss er feststellen, dass sein Traum unter einem Schulneubau begraben wurde und in den Schulkeller kommt man natürlich nicht so einfach. Zeki will deshalb als neuer Hausmeister anheuern. Dabei gerät er jedoch unversehens in Bewerbungsgespräche für Aushilfslehrkräfte. Und plötzlich ist Zeki Lehrer! Während die Direktorin gern fünfe gerade sein lässt, ist seine neue Kollegin Lisi Schnabelstedt pädagogisch etwas übermotiviert. Deshalb schaut die Referendarin ihm besonders skeptisch auf die Finger, als sie seine eher unkonventionellen Methoden bemerkt. Während Zeki nachts gräbt und tagsüber die Chaosklasse der Schule aufmischt, versucht Lisi die Berufsehre der Lehrerschaft zu retten. Dass sich die beiden dabei näher kommen, hat keiner von ihnen jemals gedacht noch gewollt.
Regisseur Bora Dagtakin beweist mit seinem Film ein sicheres Gespür für hochkarätige Komik, die stets an der Grenze des Geschmacks entlangschrammt, ohne sie tatsächlich allzuoft zu überschreiten. Dabei zeigt er auch, dass die vielzitierte Schulmüdigkeit auf beiden Seiten des Lehrerpults durchaus ihre Berechtigung hat und nicht einfach wegdiskutiert werden kann. Frech, laut, politisch und pädagogisch inkorrekt belegen die Verbalattacken, die Zeki und seine Schüler herausrotzen, lebhaft den Bildungsnotstand, den Referendarin Lisi zu bekämpfen versucht. Die Spielfreude der Darsteller weckt dabei Sympathien für Figuren, die in der Realität eher mit Häme betrachtet werden, und die nicht zuletzt deshalb oft scheitern. „Fack ju Göhte“ legt gerade mit seinen derben Scherzen geschickt die Finger auf die Wunden des Schulsystems und der dazugehörigen Diskussionen, die von Burnout bis enttäuschtem Idealismus über Lehrkraftmangel bis hin zur Schulverweigerung reichen. Beim Zuschauer sorgen die Dialoge, Slapstick-Einlagen, eine temporeiche Dramaturgie und der hörenswerte Score allerdings für großartige Unterhaltung und beste Laune in der Länge einer überzogenen Doppelstunde.
DVD-Bildformat:1:2,35; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Deutsch für Sehgeschädigte
Untertitel: Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras:Entfallene und erweiterte Szenen, Audiokommentare, Featurettes
Rotraut Greune
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
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