Drei Stunden

Martin träumt davon, endlich sein erstes Theaterstück auf die Bühne zu bringen. Mit Isabel, einer engagierten Umweltschützerin, die sich vor allem gegen den Einsatz von Gen-Technik und multinationale Konzerne engagiert, die mit ihren Geschäftspraktiken Bauern in den Entwicklungsländern abhängig machen, ist Martin bereits seit fünf Jahren eng befreundet. Die beiden verstehen sich bestens und doch hat Martin es in all diesen Jahren versäumt, Isabel seine Liebe zu gestehen. Er wird sich dessen erst bewusst, als Isabel für längere Zeit als Aktivistin nach Mali gehen soll. Nur weil sich der Abflug um mehrere Stunden verschiebt, erhält Martin nach innerer Zwiesprache mit „Gott“ – als souveräner Vaterfigur in weißem Anzug – eine letzte Chance, die er dennoch versiebt. Aber das göttliche Schicksal und vor allem die gemeinsamen Freunde aus dem Theater meinen es gut mit den beiden und so bleiben Martin am Ende drei Stunden, um Isabel vielleicht doch noch für eine gemeinsame Zukunft zu gewinnen.

Boris Kunz hat als Filmstudent bereits mit seinem mittellangen Übungsfilm „Daniels Asche“ sein Talent für Schauspielerführung bewiesen. Mit seinem Abschlussfilm an der Hochschule für Film und Fernsehen in München wagt er sich nun mit „göttlicher Inspiration“ an eine romantische Komödie, die mit der wichtigen Ausnahme des künstlerisch und gesellschaftlich engagierten Umfelds einer Rosamunde Pilcher-Verfilmung kaum nachsteht. Dank sympathischer Figuren bleibt sie aber durchweg kurzweilig und unterhaltsam und gewinnt dem altbekannten Topos ein paar neue Facetten ab. Schade nur, dass dem mit Situationskomik gepaarten Dialogwitz der längeren Eingangssequenz über die ersten Begegnungen zwischen Martin und Isabel fünf Jahre zuvor der lange Atem fehlt. So versinkt die Geschichte für manchen Geschmack etwas zu sehr in romantischem Schmalz.

DVD-Bildformat:1:1,85; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch

Holger Twele