'71 - Hinter feindlichen Linien
Nordirland 1971: Der zwei Jahre zuvor offen ausgebrochene Machtkampf zwischen englisch- und schottischstämmigen, unionistischen Protestanten und den überwiegend irisch-nationalistischen Katholiken um die Vorherrschaft droht in einem Bürgerkrieg zu eskalieren. Die Briten entsenden Truppen, die den Protestanten zu Hilfe kommen, zugleich sind auf beiden Seiten paramilitärische Einheiten entstanden. In dieser völlig unübersichtlichen Lage wird der frisch ausgebildete englische Rekrut Gary statt wie erhofft nach Deutschland nach Belfast beordert. Gleich bei seinem ersten Einsatz gerät Gary nach einem Handgemenge mit aufgebrachten Katholiken hinter feindliche Linien und wird von seiner Truppe getrennt. Noch in der gleichen Nacht wird er Zeuge und Opfer eines Bombenattentats. Es sind Katholiken, die ihm unter Einsatz ihres Lebens helfen. Schwer verwundet kämpft Gary in Feindesland ums Überleben, denn offenbar wollen ihn nicht nur militante Katholiken beseitigen, sondern auch verdeckt arbeitende britische Agenten von der eigenen Seite.
Offiziell wurde der Nordirland-Konflikt 1998 beendet. Noch vor und auch nach dieser politischen Lösung sind zahlreiche politisch engagierte und obendrein preisgekrönte Filme über diesen Konflikt entstanden wie etwa „Im Namen des Vaters“ von Jim Sheridan oder „Bloody Sunday“ von Paul Greengrass“. Toppen lassen sich diese Werke vermutlich nicht mehr und auch die Verstrickungen und Gräueltaten aller Seiten bei diesem Konflikt sowie die nicht gerade rühmliche Rolle Großbritanniens sind bekannt und werden hier eher zitiert als unter Beweisführung gestellt. Yann Demange hat in seinem Debütspielfilm gar nicht erst versucht, mögliche politische Hintergründe und Verstrickungen anhand historischer Figuren intensiver zu beleuchten. Stattdessen konzentriert er sich ganz auf die Perspektive eines jungen britischen Soldaten, der mit Politik wenig am Hut hat und sich plötzlich in einer extremen Ausnahmesituation wiederfindet, die sein Leben unmittelbar bedroht. Nicht viel anders mag es Soldaten bis heute ergehen, die bei anderen Konflikten und Kriegshandlungen spontan reagieren müssen, ohne die geringste Ahnung über politische Hintergründe und Intrigen zu haben. Nicht anders ergeht es auch den Zuschauern bei diesem Film, selbst wenn sie aus dem historischen Abstand heraus vielleicht etwas besser informiert sind. Mit dieser rein subjektiven Perspektive ist Demange ein spannender und atmosphärisch dichter Psychothriller gelungen, der auch einiges an Action zu bieten hat, aber in seiner formalen Umsetzung die bedrohliche subjektive Komponente nie aus den Augen verliert.
Blu-ray-Bildformat:1:2,39/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA
Untertitel: Deutsch
DVD Extras: B-Roll, Interviews, Trailer
Blu-ray Extras: B-Roll, Interviews, Trailer
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,39/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Anbieter
Verleih-Blu-rayASCOT ELITE Home Entertainment GmbH
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