Snow White & the Huntsman

Die böse Königin Ravenna hat alles an sich gerafft: Den guten König getötet, dass verhasste Stiefkind eingekerkert und das Reich wegen ihrer Habgier fast zugrunde gerichtet. Ravenna hat es auf das Blut jeder schönen Jungfrau abgesehen, um die eigenen körperlichen Verfall aufzuhalten. Als Snow White die Flucht aus ihrem Verlies gelingt, will die böse Königin sie töten lassen. Immerhin soll Snow White ab sofort die Schönste im Land sein. Doch der Huntsman, den sie anheuert und der einst ein großartiger Kämpfer war, bevor er über den Tod seiner Frau verzweifelte, schlägt sich auf Snow Whites Seite. Er bildet die Prinzessin zur Kämpferin aus. Das ungleiche Paar kämpft in undurchdringlichen Märchenwäldern gegen schreckliche Fabelwesen und finstere gläserne Heere, bis es Unterstützung von Prinz William und acht Zwergen bekommen.

Die in diesem Jahr zweite Hollywood-Großproduktion nach „Spieglein Spieglein - Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen“, die auf das Grimmsche Märchen zurückgreift, zielt mit seinem stylischen Fantasylook, bemerkenswerten Special Effects und düsteren Schauplätzen auf ein jugendliches und junges erwachsenes Publikum. Das Regiedebüt des Werbefilmers Rupert Sanders hat zwar ein tolles Production Design zu bieten, dafür hapert es an einem sinnvollen Spannungsbogen. Lose reihen sich Kämpfe, Nebenfiguren und Gefahren aneinander. Snow White durchläuft keine nennenswerte persönliche Entwicklung. Am Ende mobilisiert sie ihr Volk zu einer letzten Schlacht gegen das Böse, was heutzutage einen eher fragwürdigen Beigeschmack hat. Auch fehlt es dem Film an Humor und Selbstironie. Als Kino der Schauwerte funktioniert das Actionmärchen allemal: Finstere Zauberwälder, Trolle, Monster, weiße Hirsche und andere Zauberwesen entführen den Zuschauer in eine fremde und seltsame Welt. Die tolle Besetzung bleibt etwas hinter den Erwartungen zurück, was vor allem am Drehbuch liegen mag, wobei es Charlize Theron mit ihrem Willen zur Oscar verdächtigen Bösartigkeit ziemlich übertreibt. An der Kinokasse war das Fantasymärchen weltweit ein Erfolg und spielte die Produktionskosten von 170 Millionen US-Dollar um das dreifache ein. Das Sequel ist bereits in Planung.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Türkisch, Polnisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch, Bulgarisch, Griechisch, Ponisch
DVD-Extras: Audiokommentar, Featurette

Christiane Radeke