Ziemlich beste Freunde

Länge:

112 Minuten

Altersempfehlung:

Ab 12 Jahren

FSK-Freigabe:

Ab 6 Jahren

Regie:

Olivier Nakache, Eric Toledano

Darsteller:

François Cluzet, Omar Sy, Audrey Fleurot, Joséphine de Meaux, Clotilde Mollet, Anne Le Ny, Alba Ga?a Kraghede Bellugi

Genre:

Komödie

Land:

Frankreich, 2011

Seit Philippe nach einem Paraglidingunfall querschnittsgelähmt ist, ist er verständlicherweise unleidlich und zynisch. Sein Geld, seine angesehene Stellung in der Gesellschaft nützen ihm kaum zur persönlichen Zufriedenheit. Vor allem seine Pflegekräfte bleiben nie lang, denn Philippe zu betreuen, ist physisch wie psychisch eine große Herausforderung. Driss, ein senegalesicher Zuwanderer, ist der erste Pfleger, der ihr gewachsen scheint. Seine Art, mit Philippes Situation umzugehen, ist vielleicht nicht sonderlich feinfühlig, aber vom Mitleid seiner Umgebung hat Philippe sowieso genug. Driss' Humor wirkt erfrischend, seine zupackende Art weckt Vertrauen und die kriminelle Vergangenheit des neuen Pflegers interessiert Philippe nicht. Mit Driss' Hilfe gewinnt er seinen Lebensmut zurück und zeigt Driss im Gegenzug für ihn ganz neue Perspektiven auf. Was als Zweckbündnis beginnt wird eine großartige Beziehung, die vor allem eines zeigt: Lachen macht vielleicht nicht körperlich immer gesund, die Seele heilt es aber allemal.

"Ziemlich beste Freunde" ist mit mehr als 8,5 Millionen Zuschauern die Kinoüberraschung des Jahres 2012. Mehrere Monate lang hielt sich der Film in den Charts unter den Top 10. Lange hatte kein Blockbuster die Chance, ihn vom ersten Platz zu vertreiben. Ein Phänomen - denn den meisten Kinobesuchern dürften weder Regisseure noch Hauptdarsteller allzu viel gesagt haben. Es muss die Herzhaftigkeit sein, mit der hier mit einer Extrem-Behinderung umgegangen wird. Und natürlich die Gegensätzlichkeit des Männerpaares. Der sorglose Umgang mit Bemerkungen, das mitleidlose Mitgefühl, die verständnisvolle Nähe ohne Falsch. Hinzu kommt, dass es Philippe und Driss tatsächlich gibt und dass sie offenbar wirklich herzlich über sich selbst lachen können. Aber auch die rasante Erzählweise des Regieduos Olivier Nakache und Eric Toledano, die dichte Dramaturgie und das Augenzwinkern sorgten vermutlich für den Erfolg. Wer den Film noch nicht kennt, sollte das unbedingt nachholen und wer wegen lautem Gelächter im Kino nicht alle Dialoge verstanden hat, hat jetzt dazu die Gelegenheit.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Französisch, Deutsch für Sehgeschädigte
Untertitel: Deutsch, Französisch, Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Audiokommentar, Trailer

Rotraut Greune