Halt auf freier Strecke

Frank und Simone Lange leben noch nicht lange in dem schönen neuen Reihenhaus, als bei dem 44-Jährigen ein Gehirntumor diagnostiziert wird. Bösartig und nicht operabel. Er wird nur noch wenige Monate leben. Die Langes entscheiden mit ihren Kindern Lilly und Mika, dass er nicht in ein Hospiz gehen wird, sondern seine letzte Zeit zu Hause verbringt. Dass das eine schwere Zeit wird, haben die Beteiligten gewusst, wie hart es wirklich wird, glücklicherweise nicht.

Der deutsche Ausnahmeregisseur Andreas Dresen („Halbe Treppe", „Sommer vorm Balkon", „Whisky mit Wodka") steht für außergewöhnliches Kino, dem der Zuschauer sich nicht entziehen kann. So ist es auch in diesem Fall. Das schwierige Thema – eine Krebserkrankung und der bevorstehende Tod eines noch nicht alten Familienvaters – hat er berührend, bewegend, aber nicht deprimierend inszeniert. Immer wieder gibt es auch heitere phantasievolle Momente, etwa wenn das Gedächtnis von Frank nicht mehr mitspielt und sich alle Familienmitglieder Zettel mit ihrem Namen vor die Stirn kleben. Darüber vernachlässigt Dresen aber auch nicht das Leiden der unmittelbar Betroffenen und ihre sehr unterschiedliche Art, mit der Situation umzugehen. Alle erleben diese Zeit sehr intensiv und entwickeln sich mit der fortschreitenden Krankheit. Häufig hilft dabei der Rat der Ärzte, die übrigens, wie das weitere Krankenhauspersonal auch, keine Schauspieler sind, sondern das machen, was sie im täglichen Leben auch tun: Patienten und ihre Angehörigen informieren, behandeln und beraten. Auch das ist eindrucksvoll.

DVD - Bildformat: 1:1,85
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1, Dt. f. Sehg.
Untertitel: Englisch, Französisch, Spanisch, Dt. f. Hörg.
DVD- Extras: Interviews, Audiokommentar, Hörfilmfassung für Sehbehinderte, Trailer

Gabi Brandt