Arrietty - Die wundersame Welt der Borger
Die Kinderbuchreihe "The Borrowers" der britischen Autorin Mary Norton wurde erstmals als Realfilm in einer britischen TV-Serie und Spielfilmproduktion umgesetzt und erschien hierzulande unter dem Titel "Ein Fall für die Borger". Nun ist die Literaturvorlage auch als Zeichentrickfilm adaptiert. Arrietty, nur knapp zehn Zentimeter groß, lebt mit ihren Eltern in einem Versteck unter den Dielen eines Hauses. Manchmal borgen sie sich heimlich etwas, was die Menschen ohnehin nicht vermissen würden. Ein Stück Zucker etwa. Oder eine Stecknadel, die diese vor langer Zeit irgendwo verlegt haben. Doch obwohl sie sich bemühen, auf keinen Fall entdeckt zu werden, geht ausgerechnet bei Arriettys erstem Ausflug mit ihrem Vater in die Welt der Menschen etwas schief. Auf einmal blickt sie in die Augen des zwölfjährigen Sho, der herzkrank ist und im Haus seiner Tante auf eine Operation warten muss. Für Arrietty und ihre Familie sind die Menschen eine große Gefahr – denn schon einmal haben sie eine andere Borger-Familie vertrieben. Als Sho Arrietty vor einer Krähe rettet, freunden sie sich an. Arrietty weiß, dass sie Sho vertrauen kann. Anders verhält es sich mit der Haushälterin. Diese aber ahnt bereits etwas von Arrietty und ihrer Familie und findet schließlich sogar ihr Versteck. „Arrietty“ ist ein wundervoller Zeichentrickfilm aus Japan, ein so genannter Anime, der im Studio Ghibli entstand. Hayao Miyazaki („Chihiros Reise ins Zauberland“) zeichnet verantwortlich für das Drehbuch, doch die Regie wurde Hiromasa Yonebayashi überlassen, einem jungen Nachwuchsregisseur. Mit einer ruhigen Erzählweise und poetischen Bildern verwandelt er die Vorlage in eine stimmungsvolle Coming-of-Age-Geschichte, die durch ihre große Sensibilität für die Figuren besticht. Arrietty will ihren Eltern endlich beweisen, dass auch sie Verantwortung übernehmen und nach Gegenständen für die Familie suchen kann. Zugleich freundet sie sich auch mit Sho an – eine Beziehung zwischen zwei Welten, die nicht zusammen passen und nie miteinander leben werden können. Der Film versucht nicht, diese Differenzen zu überbrücken. Gerade dadurch wirkt er umso berührender, aber auch sehr ehrlich. DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9 Ton: Dolby Digital 5.1 Sprachen: Deutsch, Japanisch Untertitel: Deutsch Den Zeichentrickfilm gibt es als Einzel-DVD sowie in einer Sonderedition (2 DVD) mit folgendem Bonusmaterial: DVD-Extras: Storyboards, Interview, Promovideo, Trailer, TV-Spots
Stefan Stiletto