Kaboom

Smith ist 18, Filmstudent und homosexuell. Doch statt für die Uni interessiert er sich eher für seine Tagträume, die Schwärmerei für seinen heterosexuellen Zimmernachbarn Thor und die Probleme seiner besten lesbischen Freundin Stella. Während die auf einer Party eine Frau mit magischen Fähigkeiten kennenlernt, die sie danach nicht mehr los wird, landet Smith nach einem Drogentrip mit einer Frau im Bett und wird im Anschluss von Männern mit Tierköpfen verfolgt. Nicht nur ist Smith im Weiteren damit beschäftigt herauszufinden, welcher Mann oder welche Frau der bzw. die Richtige für ihn ist. Auch verstricken er und Stella sich immer mehr in mysteriösen Ereignissen, bei denen Mitstudentinnen verschwinden und eine merkwürdige Sekte ihr Unwesen treibt.

Eine logische und nachvollziehbar aufgebaute Handlung darf man von "Kaboom" nicht erwarten. Stattdessen mischt Regisseur Gregg Araki ("Smiley Face") wild Versatzstücke aus Collegekomödie, Mystery und Horror miteinander, zeigt seine jugendlichen, stylischen und gutaussehenden Protagonisten immer wieder gern beim sexuellen Experimentieren (dies allerdings züchtig in Szene gesetzt) und erinnert in seiner bunten, temporeichen und schrägen Art mal entfernt an den Drogenfilmklassiker "Trainspotting", mal an David Lynch. Für den einen mag das sinnfreier Quatsch sein, für den anderen eine hübsch überspitzte, sich selbst nicht zu ernst nehmende, trashige Horrorkomödie. Besonders für das Genre ist in jedem Fall, wie selbstverständlich und selbstbewusst die Homosexualität der beiden Hauptfiguren miterzählt wird und sie nicht zu Außenseitern macht, sondern viel mehr als bemerkenswert interessant in den Augen der anderen erscheinen lässt. Dass es sich um eine Low-Budget-Produktion handelt, die oft mit sehr einfachen Mitteln trickst, stört nicht. Die etwas bemühte deutsche Synchronisation und steril wirkende Tonmischung trüben das Vergnügen allerdings etwas.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Kirsten Loose