Der schöne Tag

Die junge Deutschtürkin Deniz ist 21 und lebt in Berlin. Sie möchte Schauspielerin werden, verdient ihr Geld aber als Synchronsprecherin. Nicht nur beruflich hat sie noch nicht ihr Glück gefunden. Auch mit ihrer Beziehung zu ihrem Freund Jan ist sie nicht zufrieden. So trennt sie sich von ihm nach einem Spaziergang an einem sommerlichen Tag. Aufgewühlt streift sie danach weiter durch die Stadt. In der U-Bahn begegnet sie Diego, mit dem sie den Abend verbringen wird. Doch auch diese Begegnung bringt Deniz nicht die gewünschte Veränderung im Leben.

Die Wünsche und Sehnsüchte einer jungen Frau interessierten Thomas Arslan ("Ferien", "Im Schatten" ) so, dass er sie zum Thema seines Films machte. Eine klassische Handlung und damit auch ein befriedigendes Happy End darf man aber nicht erwarten. So wie Deniz durch den Tag treibt, treibt man als Zuschauer durch den Film. Arslan orientiert sich in seinen nüchtern gehaltenen Bildern und den Gesprächen der Figuren an klassischen französischen Filmen. Nicht zufällig synchronisiert Deniz einen Film des französischen Regisseurs Eric Rohmer. Teils wirken die Dialoge etwas gestelzt und künstlich. Doch die Gedanken und Vorstellungen über die Liebe, die Deniz z.B. mit ihrer Mutter diskutiert, sind so aktuell wie zeitlos. Interessant ist, wie selbstverständlich Arslan eine junge selbstbewusste Türkin zur Protagonistin macht. "Der schöne Tag" ist der Abschluss einer frühen Trilogie Arslans über junge Migranten der zweiten und dritten Generation. Ebenso gelungen ist er als Porträt der Stadt Berlin, in Sommerstimmung eingefangen.

DVD-Bildformat: 16:9
Ton: Dolby Digital 2.0
Sprache: Deutsch
Untertitel: Englisch
DVD-Extras: Trailer, Kurzfilm

Kirsten Loose