Louise Hires a Contract Killer

Von heute auf morgen stehen die Arbeiterinnen der kleinen Fabrik auf der Straße. Wenn die Frauen ihre klägliche Abfindung zusammenlegen, kommen sie auf rund 20.000 €. Damit könnte man zum Beispiel gemeinsam eine Pizzeria aufmachen oder einen Kalender mit Nacktfotos produzieren. Louise hat einen besseren Vorschlag: Man sollte einen Killer anheuern, der den Chef umbringt. Gute Idee. Louise, die in einem früheren Leben Jean-Pierre hieß und wegen Totschlags im Gefängnis saß, kümmert sich um einen passenden Hitman. Sie glaubt, ihn in dem Wachmann Michel gefunden zu haben. Michel war in seinem früheren Leben die Sportlerin Katti. Sie kann niemandem etwas zuleide tun. Ihre todkranke Cousine räumt den Chef schließlich für sie aus dem Weg. Aber der Boss - das erfahren die Frauen anschließend - war nur ausführendes Organ seines Konzerns. Korrekterweise müssten alle sterben, die für die Schließung verantwortlich sind.

Wirklich böser Humor, der für den Geschmack kein Kriterium ist und skurrile Einfälle, die über jeden Gag erhaben sind - wer daran Spaß hat, der ist bei „Louise“ bestens aufgehoben. Die absurde Reise, die Louise und Michel unternehmen, um die Verantwortlichen für die Fabrik-Schließung zu killen, ist eine finstere Bestandsaufnahme der Absurditäten und der Trostlosigkeit unser Zeit und unserer Region Europa. Wie das Autoren- und Regie-Duo dies inszeniert, das ist brutal komisch und war den Jurys des Festivals in San Sebastián (bestes Drehbuch) und des Sundance Festivals (Spezialpreis) eine Auszeichnung wert.

DVD-Bildformat: 1:1,66; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch, Französisch

Albert Schwarzer