Swing Vote - Die beste Wahl

Alleinerziehend, arbeitslos, alkoholisiert: Bud Johnson verbringt seine Tage am liebsten im Bett. Das einzig Gute in seinem Leben ist die kluge Tochter Molly, 12 Jahre, mit der er in einem Trailerpark in New Mexico lebt. Während sich Bud verantwortungslos durch den Tag treiben lässt, sieht die vernünftige Tochter zu, dass der Laden irgendwie läuft. Wahlen stehen vor der Tür. Molly wäre es sehr wichtig, dass der Vater wählen geht, aber Bud will nichts davon wissen. Als er nach einer Zechtour vergisst seine Tochter abzuholen, geht Molly aus Trotz und Wut für ihn heimlich zur Wahl. Durch eine technische Panne kann die Stimme nicht gezählt werden. Bud muss noch einmal wählen und da sich die konkurrierenden Kandidaten ein Kopf an Kopf Rennen liefern, ist seine Stimme auf einmal entscheidend.

Verkehrte Welt: Die Politiker hofieren den sympathischen Loser, der über Nacht zum Medienstar wird. Was wäre, wenn deine Stimme wirklich die Wahl entscheidet? Aus dieser Grundidee hat Regisseur Joshua Michael Stern eine konventionelle, harmlose und recht weichgespülte Geschichte gestrickt. Der Film bemüht sich, einen wirklichkeitsnahen Einblick in die Lebensrealität und den Frust des kleinen Mannes zu geben, der noch nicht mal die Krankenversicherung für die eigenen Kinder berappen kann. Allerdings hat er dann so einfache Lösungsvorschläge parat, dass es fast schon ärgerlich ist. Hier reicht es aus, wenn der Held sich an den Haaren aus dem eigenen Schlamassel zieht, seine Stimme in der Öffentlichkeit findet und schließlich doch noch wählen geht. So verpufft die durchaus interessante, wenn auch ziemlich unwahrscheinliche Grundidee, dass eine einzige Stimme wirklich etwas bewirken könnte. Was ein satirischer Blick auf die Politikverdrossenheit des Landes vor Barack Obama hätte sein können, ist so leider nur wenig überzeugende Durchschnittsware.


DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Christiane Radeke