The Dark Knight

Der Multimillionär Bruce Wayne ist sich seiner Verantwortung bewusst. Während es tagsüber den arroganten Lebemann gibt, sorgt er nachts in der Metropole Gotham City als Batman für Recht und Ordnung. Obwohl es ihm gelungen ist, die Kriminalität deutlich zu senken, bringt die Stadt immer wieder aufs Neue Freaks hervor, die den maskierten Ritter im Fledermauskostüm herausfordern. Aufsehen erregt dabei vor allem ein Gangster mit Clowngesicht, der Joker. Er überrumpelt mit einem Trick die Köpfe des organisierten Verbrechens der Stadt, friert ihr Vermögen ein und setzt dieses sogleich als Kopfgeld für die Ermordung von Batman aus. Indem er zudem die Bürger der Stadt einschüchtert, wendet sich die Stimmung allmählich gegen ihren Schützer Batman. Mit dem Polizei-Leutenant Jim Gordon und dem rechtschaffenen Staatsanwalt Harvey Dent versucht der maskierte Held, dem Joker das Handwerk zu legen.

Christopher Nolan hat bereits mit Batman Begins einen düsteren Tonfall eingeschlagen, mit dem er sich deutlich von den teils glatten und bunten Vorgängerfilmen unterscheidet. Im seinem Sequel bleibt er dieser Linie treu – und lässt sogar den ersten Teil verblassen. Dies liegt dabei weniger an der Figur des innerlich gespaltenen und sehr menschlichen Batman, sondern an der schillernden Figur des Jokers. Heath Ledger verkörpert ihn als Wahnsinnigen, der sich keinen Regeln unterwirft, Erwartungen unterläuft und zugleich durch sein ständiges Lächeln und seine Unberechenbarkeit zutiefst irritiert und fasziniert. „The Dark Knight“ ist eine Comicverfilmung im Gewand eines epischen Actionfilms, der zugleich die Gratwanderung gelingt, zu unterhalten und tiefgründig zu sein. Weit mehr als nur Effektspektakel, greift der Film Fragen nach dem Wesen des Menschen auf und findet durch die Kostümierungen und Masken zudem ein gutes Bild für die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität. Nun muss nur noch der Titelheld wieder an Charakter gewinnen.

Stefan Stiletto