Die Geheimnisse der Spiderwicks

Das alte Haus in Neuengland hat es in sich. Hinter der Wand lebt ein Wichtel, auf dem Dachboden ist ein Buch mit sämtlichen Geheimnissen des Feenreichs versteckt und knapp hinter dem Vorgarten beginnt die Welt der dämonischen Kobolde und Oger. Die Zwillingsbrüder Jared und Simon und ihre Schwester Mallory platzen mit ihrer Mutter aus New York mitten in eine verwunschene, gefährliche Geschichte. Nach der Trennung der Eltern ist das alte Haus letzte Zuflucht der vaterlosen Familie – obwohl daraus ihr Vorfahre Arthur Spiderwick spurlos verschwand und seine Tochter darin den Verstand verlor. Noch sind die Koffer nicht ausgepackt, da geschehen merkwürdige Dinge, die alle Jared in die Schuhe geschoben werden. Aber der kann seine Geschwister bald davon überzeugen, dass hier geheimnisvolle Kräfte walten.

Im Schweinsgalopp durchs Feenland. Regisseur Mark Waters hetzt uns durch sündhaft teure Effekte und lässt uns im Vorbeihuschen einen Eindruck davon erhaschen, welche poetischen Schätze in der Welt der Spiderwicks zu heben wären. Er wendet sich an eine Zielgruppe, die ein wenig älter ist als die der erfolgreichen Buchreihe, auf der sein Film basiert. Und er zieht alle Register gleichzeitig, die der Computer ihm zur Verfügung stellt. Schade um die wirklich gelungenen Fabelwesen, um eine reichhaltige und phantasievolle Ausstattung und viele tolle Einfälle. Aber so, wie die Nickelodeon-Produktion sie präsentiert, verlieren alle Geheimnisse ihre Macht.

Vorsicht: hier wird die Auflösung einer Szene verraten! Der Kern vieler Fantasygeschichten - so auch hier - ist der Konflikt der Hauptperson mit dem Vater. Mark Waters nimmt dem geheimen Antrieb der Handlung viel von seiner Kraft, indem er dies Motiv offener darlegt, als ihm guttut. Wenn Jared dem vermeintlichen Vater ein Messer in die Brust stößt, weil er erkannt hat, dass der böse Oger dessen Gestalt angenommen hat, ist das nicht nur ein für die Zielgruppe äußerst brutaler Moment – es ruiniert auch die Faszination der verborgenen Triebfeder der Story.

DVD-Bildformat: 1:2,40/16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1, Englisch DD 5.1, Türkisch DD 5.1, Hebräisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch, Engl. f. Hörg., Hebräisch
DVD-Extras: Featurette

Albert Schwarzer