Helden der Nacht – We Own the Night

Während die Drogenmafia New York fest im Griff hat, genießt Bobby Green sein Leben als Manager eines angesagten Clubs in der russischen Gegend von Brooklyn. Dass sowohl sein Vater als auch sein Bruder ranghohe Polizisten sind, verschweigt er gerne. Zu einem Problem wird seine Herkunft erst, als er von seiner Familie beauftragt wird, einen Drogendealer zu bespitzeln, der Stammgast in seinem Club ist. Bobby weigert sich zunächst, vor allem weil der vermeintliche Dealer der Neffe von Bobbys Boss ist. Als er die Konsequenzen des Drogenkriegs für seine Familie zu spüren bekommt, willigt er dennoch ein. Zunehmend wird ihm klar, auf welch schmalem Grat er sich fortan bewegt.

Mit einem guten Gespür für Atmosphäre und Schauplätze lässt James Gray in seinem Film das vom Drogenkrieg Ende der 1980er-Jahre gezeichnete New York wiedererstehen. Der Polizeifilm wirkt in seinem Stil und in seiner bedächtigen Inszenierung angenehm altmodisch, lässt Raum zum Beobachten und stellt seine Inszenierung in den Dienst der Geschichte. Statt Actionszenen, die dem Selbstzweck dienen, bietet der Spielfilm Szenen, die sich auf seinen Protagonisten konzentrieren, der plötzlich zwischen den Fronten der Gesetzeshüter und der Gesetzesbrecher steht – er muss sich für eine Seite entscheiden. Geschickt unterläuft Gray die Erwartungen des Publikums und hält eine Balance zwischen Spannung und Drama. Dabei besteht Bobbys Dilemma vor allem darin, dass er eigentlich nur Fehler machen kann: Immer bedroht sein Entschluss jene Menschen, die ihm nahe stehen und wichtig sind.

Kernstück des knapp einstündigen Making-ofs ist ein Interview mit dem Regisseur, das im Gegensatz zu vielen reinen Marketing-Dokumentationen tatsächlich einen Einblick in die Hintergründe des Films bietet.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch
DVD-Extras: Making of

Stefan Stiletto