Bis zum Ellenbogen

In einer Hütte in den Schweizer Alpen will Sven entspannten Urlaub erleben. Abwechslung kommt in die Bude, als er Achim und Willi nach einem unglücklichen Zusammenstoß Unterkunft gewährt. Im Laufe eines feuchtfröhlichen Abends entwickelt sich ein freundschaftliches Verhältnis zwischen den Männern. Sven erzählt von seiner Arbeit als Bankkaufmann in einer kleinen Bank auf Sylt, dem guten Verhältnis zu seinem Chef, der ihm vertraut, und dem vielen Schwarzgeld im Tresor. Doch dann ist Sven plötzlich tot und Achim und Willi haben den Ärger mit der Leiche. Sie wissen, dass der gebürtige Sylter in einer Nordseebucht, genannt „Ellenbogen“, auf seiner Heimatinsel bestattet werden möchte. Aber der Weg ist weit von einer Schweizer Hütte bis nach Sylt – und das mit einer Leiche im Auto. Achim und Willi nutzen den Ausnahmezustand während der WM und geben ihre Leiche als deutschen Fußballfan aus.

Mit kleinem Budget und seinen Freunden Stefan Kurt und Jan Josef Liefers in den Hauptrollen hat Schauspieler Justus von Dohnanyi sein Regiedebüt nach eigenem Drehbuch inszeniert und wurde für seinen eigenen Auftritt als Bester Nebendarsteller für den Deutschen Filmpreis 2008 nominiert. Interessant ist zunächst mal die Konstellation der drei Männer: Sven, der biedere, aber herzensgute Bankangestellte, Achim, der großspurige und nicht immer saubere Yuppie, und Willi, der schräge Tüftler und Bastler, der von Hartz IV lebt. Auf den mehr als tausend Kilometern, die Achim und Willi im Auto mit dem toten Sven hinter sich gen Norden fahren, brechen Konflikte auf, kommen unangenehme Wahrheiten ans Licht, aber es ergeben sich auch gemeinsame Ideen. Das ist schwarzhumorig komisch inszeniert und so überzeugend gespielt, dass man als Zuschauer meint, auch den Verwesungsgeruch wahrzunehmen. Eine kleine deutsche Komödie, die wesentlich von der Spielfreude ihrer Darsteller lebt.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
DVD-Extras: Audiokommentar, Entfallene Szenen, Making of, Interviews, Trailer

Gabi Brandt