Hallam Foe - Anständig durchgeknallt

Hallam ist 17 und hadert mit einem traumatischen Erlebnis: Seine Mutter ist ertrunken. Er kann nicht glauben, dass sie sich das Leben nehmen wollte, wie es offiziell heißt. Vielmehr hat er seine attraktive Stiefmutter Verity im Verdacht. Denn diese hatte schon vor dem tragischen Unglück eine Affäre mit Hallams Vater. Hallam spioniert ihr hinterher, doch Verity setzt sich zur Wehr - indem sie Hallam verführt. Hallam flüchtet nach Edinburgh. Dort folgt er der jungen Kate, die ihn an seine Mutter erinnert. Er ergattert einen Job in dem Hotel, in dem sie arbeitet, und beobachtet sie heimlich. Dabei entdeckt er, dass Kate eine Affäre mit ihrem Vorgesetzten hat. Hallam wird zu Kates Beschützer und entwickelt eine Beziehung zu ihr. Doch dann tauchen sein Vater und Verity auf.

Den Helden des Films, Hallam Foe, kann man getrost als Spanner bezeichnen. Heimlich beobachtet er Menschen per Fernglas bei intimsten Angelegenheiten. Zudem pflegt er in übersteigertem Maße das Andenken an seine Mutter, trägt manchmal sogar Lippenstift oder ihre Kleider. Das ist mindestens merkwürdig, wenn nicht gar psychisch gestört - eben durchgeknallt. Doch der Film von David Mackenzie macht aus seinem Helden nicht einfach einen schrägen Freak. Hallam ist unglaublich liebenswert und wie er an dem schmerzlichen Verlust seiner Mutter leidet, nicht erwachsen werden will und die erste Liebe erfährt, ist anrührend anzusehen. "This is my story" heißt es im Originaltitel und der persönlichen Geschichte verleiht Hallams Darsteller Jamie Bell, der als "Billy Elliot" bekannt wurde, beindruckend Glaubhaftes. Er zeigt, dass er auch als junger Erwachsener ein bemerkenswerter Schauspieler ist. Eine Filmperle mit schräger Story voller unerwarteter Wendungen, Leichtigkeit und großer Gefühle.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: B-Roll, Soundbites, Trailer

Kirsten Loose