Ein Freund von mir

Karl hat einen tollen Job bei einer Versicherung, trotz seiner Jugend schon ein eigenes Büro und eine steile Karriere vor sich. Sein Chef schickt ihn auf eine Under-Cover-Mission: Karl soll einen Tag bei einer Autovermietung am Flughafen jobben und anschließend berichten, ob die Zustände dort akzeptabel sind. Nach acht Stunden weiß Karl zumindest, dass es chaotisch zugeht. Ein Alptraum für jeden Versicherer. Aber außerdem weiß er, dass hier irgendwie etwas Faszinierendes vor sich geht, dass auf eine bestimmte Art gerade hier das Leben tobt. Und das hat mit Hans zu tun. Der junge Mann geht mit einer Begeisterung und Schlitzohrigkeit an die Arbeit, die Karl einfach mitreißt. Er bittet seinen Chef um weitere Tage bei der Autovermietung – Tage, die zu den wichtigsten in seinem Leben zählen werden. Und sicher nicht, weil er nackt Porsche fahren wird.

Sebastian Schippers erster Film „Absolute Giganten“ ist mehrfach ausgzeichnet worden. Mit „Ein Freund von mir“ zeigt Schipper wieder, dass er ein Gespür für eine besondere Art der Komödie hat: mit gut platzierten Gags und zugleich voller Melancholie und Sympathie für seine Personen. Die Geschichte von Karl, der begreifen muss, dass er nichts kapiert, sei es von Hans oder sei es vom Leben, ist in ihrer klaren Umsetzung tatsächlich etwas Besonderes. Auch wenn man mehr über Hans erfahren müsste, um wirklich zufrieden zu sein. Das Gespann Brühl/Vogel würde man in Zukunft gern öfter sehen. Sabine Timoteo, die die Frau zwischen den beiden Freunden spielt, wurde für den deutschen Filmpreis nominiert.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Making of, Featurettes

Albert Schwarzer