Falscher Bekenner

Armin hat die Schule hinter sich. Aber er fühlt kein bisschen Aufbruchstimmung, kein bisschen Begeisterung. Nur seinen Eltern zuliebe schreibt er Bewerbung um Bewerbung. Doch die erfolglosen Bewerbungsgespräche sind ebenso frustrierend wie das trostlose Familienleben in einem Vorort von Mönchengladbach. Eines Tages wird Armin Zeuge eines tödlichen Unfalls. Aus dem Augenblick heraus schreibt er einen Brief, in dem er die Verantwortung für die Tragödie übernimmt. Auch zu Verbrechen, die im näheren Umfeld geschehen und von denen er in der Zeitung liest, schreibt Armin Bekennerbriefe. Die Grenze zwischen Fantasie und Wirklichkeit beginnt sich immer mehr zu verschieben.

"Falscher Bekenner" porträtiert präzise die Situation eines Jugendlichen, der sich in einer Art 'Zwischendasein' eingerichtet hat. Er ist mit der Schule fertig, schreibt Bewerbungen, wohnt noch bei den Eltern. Ein Schwebezustand, dessen Ende nicht absehbar ist. Armin weiß weder genau, wo er mit seinem Leben hin will, noch setzt sich jemand ernsthaft mit ihm auseinander. Ob Armin die Bekennerbriefe aus Langeweile schreibt oder um endlich wahrgenommen zu werden, erfährt man nicht.
Die Erzählweise des Films ist sehr kühl und unemotional. Es wird wenig gesprochen. Umso mehr sind kleine Gesten und Körperhaltungen aussagekräftig. Auch die klar komponierten, ruhigen Bilder, die gut die Situation des Jugendlichen und die öde Vorstadtatmosphäre einfangen, sind sehr nüchtern. Darauf muss man sich als Zuschauer einlassen, um einen Zugang zu der Geschichte zu bekommen. Beeindruckend ist vor allem die Leistung des jungen Hauptdarstellers Constantin von Jascheroff, der dafür den Förderpreis Deutscher Film des Münchener Filmfestes erhielt. Regisseur Christoph Hochhäusler wurde für "Falscher Bekenner" hoch gelobt und bei weiteren Festivals ebenfalls für Preise nominiert.

DVD-Bildformat: 16:9
Ton: HiFi Stereo, Dolby Digital 2.0
Sprache: Deutsch

Albert Schwarzer