Godzilla, Mothra and King Ghidorah

Aus Radioaktivität entstanden, war das japanische Sauriermonster Godzilla mit herkömmlichen Waffen schon 1954 nicht zu besiegen. Fast 50 Jahre nach seinem Angriff auf Tokio kehrt es nun auf mysteriöse Weise zurück, um Japan endgültig zu zerstören. Beseelt von den im Zweiten Weltkrieg im Pazifik grausam getöteten Soldaten scheint Godzilla nun überirdische Macht erlangt zu haben. Die japanische Regierung dementiert die elementare Bedrohung zunächst und ignoriert die Informationen von General Tachibana und seiner Tochter Yuri, einer engagierten Fernsehreporterin. Nur ein Wunder kann das Land noch vor dem Untergang bewahren. Daraufhin erweckt ein alter Weiser namens Isayama die heiligen Kreaturen King Ghidorah, Mothra und Baragon, die für die Elemente Luft, Wasser und Erde stehen, aus ihrem Tiefschlaf, um gegen Godzilla anzutreten.

Seitdem Godzilla 1954 als Inkarnation des Schreckens durch ein noch vom Weltkrieg traumatisiertes Land das Licht der Leinwand erblickte, gab es sowohl in Japan als auch in anderen Ländern zahlreiche Remakes und Fortsetzungen mit diesem legendären Monster, das schnell zu großer Popularität gelangte. Der 2001 gedrehte Film von Shusuke Kaneko ist der neueste Versuch aus Japan, diesen Mythos wieder aufleben zu lassen. Da es sich um mythische Wesen handelt, die im Finale inmitten einer großen Hafenstadt gegeneinander antreten, kommt es auf Detailtreue oder gar Ansätze von Authentizität in der trivialen Handlung nicht an. Ganz in der Tradition eines klassischen B-Movies gehalten, dem nur begrenzte Produktionsmittel zur Verfügung stehen, wirkt Godzilla wie eine stark stilisierte überdimensionierte Puppe. Sie zerstört mit einer einzigen Schwanzbewegung eben mal ein komplettes Hochhaus, während Yuri offenbar keine Probleme hat, dem Riesensaurier über weite Strecken mit dem Fahrrad zu folgen und mit der Videokamera in der Hand dazu noch eine Live-Übertragung im Fernsehen zustande bringt. Solche und andere holzschnittartigen Ereignisse sind für eingefleischte Godzilla-Fans freilich kein Problem und auf jeden Fall unterhaltsam und amüsant, gerade weil sie eher einem japanischen Comic als einem amerikanischen Fantasyfilm entsprechen.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch

Holger Twele