3096 Tage
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Länge:
111 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Sherry Hormann
Darsteller:
Antonia Campbell-Hughes, Thure Lindhardt, Amelia Pidgeon, Trine Dyrholm, Dearbhla Molloy u. a.
Genre:
Drama , Literaturverfilmung
Land:
Deutschland, 2013
Im März 1998 wird die damals zehnjährige Natascha Kampusch aus Wien auf ihrem Schulweg in einen Lieferwagen gezerrt und von ihrem Entführer, dem zurückgezogen lebenden Nachrichtentechniker Wolfgang Priklopil, nach Strasshof in Niederösterreich gebracht. In seinem Haus hat er zuvor ein kleines unterirdisches Verließ gebaut, in dem das Mädchen nun fast acht Jahre ihres Lebens verbringen muss. Unter klaustrophobischen Lebensbedingungen ist sie den perversen Machtspielen ihres Peinigers schutzlos ausgeliefert. Selbst physische und sexuelle Gewalt spart er dabei nicht aus. Nach Ermittlungspannen der Polizei – sie stand bereits vor dem Haus von Priklopil - wird Natascha in den Medien bald vergessen. Sie allerdings gibt ihre Hoffnung nicht auf, eines Tages ihrem Peiniger, der zu ihrer einzigen Bezugsperson geworden ist, zu entkommen.
Der für eine internationale Vermarktung in englischer Sprache gedrehte und mit der britischen Schauspielerin Antonia Campbell-Hughes sowie Thure Lindhardt in den beiden Hauptrollen hervorragend besetzte Film ist von Regisseurin Sherry Hormann fast komplett in München inszeniert worden. Das Verließ wurde im Studio nahezu originalgetreu rekonstruiert, die Hauptdarstellerin soll für ihre Rolle gar 18 Kilogramm abgenommen haben. Die Leidensgeschichte der jungen Frau ist überwiegend mit kühler Präzision nachinszeniert, einige gefühlsbeladene Szenen eingeschlossen. Das Hauptaugenmerk dieser Inszenierung liegt auf der notgedrungen sich entwickelnden Beziehung zwischen Täter und Opfer und den Machtspielen des Entführers. Genau darin liegen sowohl die Stärken als auch die Schwächen des Films. Er ist einesteils enorm wichtig, weil er ohne Sensationslüsternheit mit dem von den Medien breitgetretenen Tabuthema anders umgeht und unbequeme Fragen etwa in Bezug auf unsere Gesellschaft stellt. Andererseits hält sich der Aufklärungswert in Grenzen, und die Erkenntnis, wie erschreckend einfach es sein kann, Macht über andere Menschen auszuüben, könnte dafür besonders empfängliche Menschen gar zu Formen der Nachahmung anregen. Für den in eine seltsame Voyeurrolle gezwungenen Zuschauer stellt sich unweigerlich die Frage, ob man den auch handwerklich beeindruckenden Film wirklich gesehen haben muss, oder auch ohne diesen klar ist, welches Martyrium dieses Mädchen durchgestanden und mit welch ungeheurer Stärke sie dieses überstanden hat.
DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Deutsch für Sehgeschädigte
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Interviews, Behind the Scenes, Featurettes, Trailer
Der für eine internationale Vermarktung in englischer Sprache gedrehte und mit der britischen Schauspielerin Antonia Campbell-Hughes sowie Thure Lindhardt in den beiden Hauptrollen hervorragend besetzte Film ist von Regisseurin Sherry Hormann fast komplett in München inszeniert worden. Das Verließ wurde im Studio nahezu originalgetreu rekonstruiert, die Hauptdarstellerin soll für ihre Rolle gar 18 Kilogramm abgenommen haben. Die Leidensgeschichte der jungen Frau ist überwiegend mit kühler Präzision nachinszeniert, einige gefühlsbeladene Szenen eingeschlossen. Das Hauptaugenmerk dieser Inszenierung liegt auf der notgedrungen sich entwickelnden Beziehung zwischen Täter und Opfer und den Machtspielen des Entführers. Genau darin liegen sowohl die Stärken als auch die Schwächen des Films. Er ist einesteils enorm wichtig, weil er ohne Sensationslüsternheit mit dem von den Medien breitgetretenen Tabuthema anders umgeht und unbequeme Fragen etwa in Bezug auf unsere Gesellschaft stellt. Andererseits hält sich der Aufklärungswert in Grenzen, und die Erkenntnis, wie erschreckend einfach es sein kann, Macht über andere Menschen auszuüben, könnte dafür besonders empfängliche Menschen gar zu Formen der Nachahmung anregen. Für den in eine seltsame Voyeurrolle gezwungenen Zuschauer stellt sich unweigerlich die Frage, ob man den auch handwerklich beeindruckenden Film wirklich gesehen haben muss, oder auch ohne diesen klar ist, welches Martyrium dieses Mädchen durchgestanden und mit welch ungeheurer Stärke sie dieses überstanden hat.
DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Deutsch für Sehgeschädigte
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Interviews, Behind the Scenes, Featurettes, Trailer
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
Verleih-DVDParamount
Kauf-DVDParamount
Verleih-Blu-rayParamount
Kauf-Blu-rayParamount
Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (36. Woche 2013).