Nói Albinói

Der 17-jährige Nói lebt bei seiner Großmutter in einem kleinen abgelegenen Ort im Norden Islands. Außer Eis und Schnee hat diese Welt nicht viel zu bieten. Nói ist ein Schulschwänzer und auf coole Art rebellisch. Seine Zeit verbringt er bei dem Trödelhändler des Ortes oder an seinem Geheimort im Keller. Manchmal muss er für seinen Vater, einen Alkoholiker, die nächtlichen Taxischichten übernehmen.
Aus der Stadt kommt die hübsche Iris in die Einöde. Sie begeistert Nói und macht für ihn das Leben interessanter. Und als er schließlich von der Schule geschmissen wird, merkt er, wie wenig Möglichkeiten ihm seine Umgebung bietet. Er will mit Iris abhauen, doch sein Fluchtversuch bleibt im Schnee stecken. Schließlich erschüttert eine Lawine sein Leben.

Schon in seinem Aussehen und Auftreten - kahlköpfig und bleich, ruhig und selbstbewusst - erscheint Nói absolut ungewöhnlich. Er ist ein Außenseiter, auf intelligente Art aufmüpfig und rebellisch, unverschämt und doch nie derb. Nói erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Es ist spannend, ihn nach und nach für sich zu entdecken. Überhaupt sind es die vielen liebevoll herausgearbeiteten Details, die wortkargen, verschrobenen Charaktere, die leise Komik und die fantastisch eingefangene Atmosphäre im permanenten Weiß, die den Film zu einem kleinen Juwel machen. Dabei behandelt die Geschichte ein ernstes Thema, das Aufwachsen eines Jugendlichen in einer trostlosen Gegend. Sie bietet ihm keine Perspektive und ein Entkommen scheint unmöglich. Der Film endet mit einem tragischen Ereignis. Dieses jedoch zeigt Nói endlich den Schimmer Hoffnung, den er so dringend braucht.


DVD-Bildformat: 1:1,66; 16:9
Ton: HiFi Stereo, Dolby Digital 2.0
Sprachen: Deutsch, Isländisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Kinotrailer

Kirsten Loose