21 Bridges
Ebenso wie sein im Dienst ermordeter Vater arbeitet Andre Davis bei der New Yorker Polizei, wo er sich einen zweifelhaften Ruf als schießfreudiger Gangsterjäger erworben hat. Mehrere Verbrecher sind durch seine Waffe bereits gestorben. Als sich Andre vor einem internen Untersuchungsausschuss erklären muss, beruft er sich darauf, dass er jedes Mal in Notwehr gehandelt habe. Ausgerechnet ihm wird eines Nachts ein besonders brisanter Fall übertragen. Bei einem Überfall auf ein Weingeschäft, in dem eine beachtliche Menge Drogen lagert, kommt es zwischen zwei Kleinkriminellen und den plötzlich auftauchenden Streifenbeamten zu einer wilden Schießerei, die mit diversen toten Ordnungshütern endet. Weil die beiden Räuber auf ihrer Flucht nach Manhattan geblitzt werden, kann der herbeigerufene Davis ihren Aufenthaltsort grob einkreisen und holt sich die Erlaubnis ein, alle Abfahrtswege aus dem Zentrum New Yorks bis in die Morgenstunden zu blockieren.
Dass griffige Ideen allein nicht ausreichen, um durchgehend packende Unterhaltung zu garantieren, beweist „21 Bridges“ auf anschauliche Weise. Die Prämisse des von Brian Kirk inszenierten und von Adam Mervis und Matthew Michael Carnahan geschriebenen Cop-Thrillers lässt ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel vermuten, ist tatsächlich aber eine Art Nebelkerze. Obwohl, wie der Film behauptet, Manhattan für einige Stunden komplett abgeriegelt wird, ist von einem Ausnahmezustand fast nie etwas zu spüren. Viel ändern würde sich nicht, wenn die Suche nach den Gangstern ohne die drastische Fahndungsmaßnahme abliefe. Leider gibt sich das Drehbuch nicht nur in dieser Hinsicht Blöße. Auch der Handlungsverlauf ist arg konventionell, wirkt manchmal ein bisschen zu konstruiert und hält keine großen Überraschungen bereit. Obendrein kommt die Figurenzeichnung über Stichworte nicht hinaus. Hauptdarsteller Chadwick Boseman, der 2018 im Superheldenabenteuer Black Panther zu sehen war, ringt sich dennoch zu einer energiegeladenen Performance durch. Trotz der aufgezählten dramaturgischen Probleme verhindert der Regisseur den Absturz in die Genreniederungen, indem er die größtenteils handgemachten Actionmomente kompetent und wirkungsvoll in den Kasten bringt. Spannung und Interesse steigen so zumindest phasenweise etwas an.
Christopher Diekhaus
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch