Dark Blue-Aufstand der Farbigen

Nachdem 1992 in Los Angeles bei einem Prozess vier Polizisten freigesprochen wurden, die den Schwarzen Rodney King brutal zusammengeschlagen hatten, kam es zu gewaltigen Rassenunruhen in der Stadt. Vor diesem authentischen Hintergrund spielt der Thriller von Ron Shelton über eine Spezialeinheit der Polizei, deren Ehrenkodex de facto längst verschwunden ist. Der erfahrene, so desillusionierte wie häufig alkoholisierte Sergeant Eldon Perry soll zusammen mit einem unerfahrenen Neuling einen komplizierten Mordfall lösen. Die Spuren führen nicht nur zu einem bekannten Verbrechersyndikat, sondern auch zurück in die eigene Führungsriege der Polizei. Perry und sein junger Kollege geraten dadurch zwischen alle Fronten und in unmittelbare Lebensgefahr. Als Perry endlich die Mörder dingfest machen möchte, wird der Freispruch gegen die vier Polizisten bekannt gegeben und die Rassenunruhen erreichen ihren Höhepunkt.

Der Filmtitel „Dark Blue“ bezieht sich nicht etwa auf ein neues Tiefseeabenteuer, sondern auf die tiefblaue Polizeiuniform der Führungsriege, die in Los Angeles Macht und Ansehen bedeutet. Schonungslos deckt der Krimi Machtmissbrauch, Korruption und sogar willkürliche Exekutionen von Straffälligen durch vorwiegend weiße Polizeibeamte auf. An Skrupellosigkeit stehen sie den Verbrechern offenbar in nichts nach. Aber es gibt auch einige Gute und die sind entweder jung oder schwarz. Sheltons Film macht noch einmal deutlich, warum es 1992 zu den schweren Rassenunruhen gekommen ist, aber das allein gibt noch keinen guten Krimi. Allzu klischeehaft wirken die Figuren, die verschiedenen Handlungsfäden sind nicht richtig ausgearbeitet, selbst den Actionelementen mangelt es oft an der richtigen Spannung. Aber wenigstens kann sich Kurt Russel in der Rolle von Perry wieder einmal als tapferer Einzelkämpfer erweisen, der am Ende den Mächtigen die Maske vom Gesicht reißt.

DVD-Bildformat: 1:2,35/16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Keine Extras

Holger Twele