Blog

Übersicht

07.11.2021 - Film vs. Realität #4

Vorsicht: Zombiefilme!
Die Untoten sind los!
#DasIstJaWieImFilm #EchtJetzt?

Pandemie-Filme folgen ungeschriebenen Gesetzen. Eines scheint zu lauten: Dort, wo ein Virus um sich greift, sind nach Blut gierende Zombies nicht fern. Wohl kein Motiv des Horrorkinos wurde in den letzten Jahren derart ausgiebig verwendet wie das Bild der wandelnden Untoten.


Width
„The Girl with All the Gifts“ (Bild: Les Films du Losange)

Ein eher unkonventioneller und überraschender Vertreter dieses Subgenres ist die Romanverfilmung „The Girl with All the Gifts“ (2016), die in einem Großbritannien spielt, das von zu wilden Bestien mutierten Menschen überrannt wird. Die einzige Hoffnung liegt auf einigen Kindern, die trotz Infektion ihre Impulse halbwegs kontrollieren und die meiste Zeit über klar denken können. Im Zentrum steht mit der aufgeweckten Melanie eine faszinierende, an die griechische Sagenfigur der Pandora angelehnte Protagonistin, deren Erkenntnisreise vor allem gegen Ende tief unter die Haut geht. Der Zombiethriller geizt nicht mit typischen Schock- und Untergangsbildern, hat darüber hinaus aber auch etwas über den Menschen und seinen rücksichtslosen Selbsterhaltungstrieb zu sagen.


Width
„The Cured: Infiziert. Geheilt. Verstoßen.“ (Bild: Splendid Film)

Darum, was geschehen würde, wenn nach einer zahlreiche Opfer fordernden Zombie-Epidemie plötzlich ein Heilmittel bereitstünde, kreist „The Cured: Infiziert. Geheilt. Verstoßen.“ (2017). Hier werden die Infizierten zwar von ihrer Raserei befreit, nicht aber von der Erinnerung an ihre Taten. Kann eine Reintegration in die Gesellschaft und die Familien gelingen? Oder stehen dem zu viele offene Wunden gegenüber? Trotz eines eher konventionellen Schlussdrittels hebt sich David Freynes Spielfilmdebüt von vielen Werken über Zombies ab. Denn es setzt dort an, wo andere Geschichten enden. Und regt zumindest phasenweise zum Nachdenken an.

Von Christopher Diekhaus



Du betreibst Pandemie-Bingewatching? Nimm das!



Zurück