Heil

Film: Heil
Länge:
100 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Dietrich Brüggemann
Darsteller:
Benno Fürmann (Sven Stanislawswki), Liv Lisa Fries (Nina Schmidt), Jerry Hoffmann (Sebastian Klein), Jacob Matschenz (Johnny), Daniel Zillmann (Kalle Schulze), Oliver Bröcker (Sascha Heinze), Anna Brüggemann (Doreen Seiler), Michael Gwisdek (Chef des V
Genre:
Politischer Film , Komödie
Land:
Deutschland, 2015

In der fiktiven ostdeutschen Stadt Prittwitz möchte der politisch engagierte afrodeutsche Autor Sebastian Klein sein neues Buch vorstellen. Bevor es dazu kommt, erhält er von ortsansässigen Neonazis einen Schlag auf den Kopf und verliert sein Gedächtnis. Er plappert nun alles nach, was man ihm vorsagt und wird zum willkommenen Propagandainstrument für die rechte Szene. Auf der verzweifelten Suche nach ihm verbündet sich Sebastians hochschwangere Freundin Nina mit dem gefeuerten Dorfpolizisten Sascha. Unterdessen wettert Sebastian unter dem Einfluss des rechtsextremen Anführers Sven in den Talkshows der Republik gegen die Integration, und das Publikum ist begeistert. Nur Svens Angebetete, die Nazibraut Doreen, lässt sich davon nicht beeindrucken. Sie erwartet von Sven endlich handfeste Taten, die Geschichte schreiben. Der Verfassungsschutz hat die rechte Szene zwar komplett unterwandert, sieht sich aber außerstande, im allgemeinen Chaos noch etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Nach dem großen Erfolg seines streng formal inszenierten Films Kreuzweg mag es überraschen, dass Regisseur Dietrich Brüggemann nun zu einem Rundumschlag gegen jede Form von rechtsgerichteter Gesinnung in der Mitte unserer Gesellschaft und nicht nur im rechtsextremen Spektrum ausholt. Nach eigenem Bekunden versucht er, „die Wahrheit an der Oberfläche zu finden“ und dabei ist ihm jedes Mittel von der subtilen Analyse in eher stillen Szenen über beißende Medienkritik bis zum billigen Klamauk recht. Das macht seinen Film, der gegen Ende hin mit dem „Einmarsch in Polen“ stark abflacht, über weite Strecken unterhaltsam, aber weder formal noch inhaltlich wirklich überzeugend. Um halbwegs alle Anspielungen und Zitate dieses von klugen und guten Einfällen sprühenden Films zu verstehen, ist ein Vorwissen erforderlich, das vielleicht nur diejenigen besitzen, die Brüggemann mit seinem Engagement gar nicht mehr überzeugen oder irritieren muss. Und auch der Einfall mit dem schwarzen Bürgerrechtler, der durch Schläge auf den Kopf wie bei einem Schalter zu einem anderen Menschen wird, war sicher nicht der beste des Films. Uneingeschränkte Anerkennung also dafür, dass sich ein deutscher Filmemacher an dieses brandaktuelle schwierige Thema gewagt hat, aber im Vergleich zu „Er ist wieder da“, der kurze Zeit später in die Kinos kam, werden die Schwachstellen von „Heil“ umso mehr deutlich.

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

DVD-Bildformat: 1:2,35/16:9

Ton: Dolby Digital 5.1

Sprachen: Deutsch DD 5.1

Untertitel: Deutsch/Dt. f. Hörg.

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (51. Woche 2015).