Der Butler

1926 muss der 8-jährige Cecil Gaines mitansehen, wie sein Vater auf der Baumwollplantage, auf der sie wie Leibeigene leben, willkürlich erschossen wird. Als junger Mann verlässt er seine seither verstummte Mutter und die Farm, um anderswo ein besseres Leben zu finden. Mit Engagement, Geschick und Glück wird er nach zwei sehr lehrreichen Arbeitsstationen Butler im Weißen Haus. Er erlebt die Administrationen von Eisenhower, Kennedy, Johnson, Nixon, Ford, Carter und Reagan, und dient allen Präsidenten mit großer Leidenschaft. Seine Ehe leidet darunter ebenso wie das Verhältnis zu seinem ältesten Sohn Louis, der sich schon in sehr jungen Jahren in der Bürgerrechtsbewegung engagiert. Das gespannte Vater-Sohn-Verhältnis löst sich erst, als Cecil erkennt, dass der Kampf, den Louis und die Bewegung führen, wesentlich zu den Veränderungen der gesellschaftlichen Bedingungen beiträgt.

Regisseur Lee Daniels widmet seinen Film, der sich lose an die Lebensgeschichte von Eugene Allen anlehnt, den Bürgerrechtlern, die für eine Gleichstellung der schwarzen Bevölkerung der USA kämpften. Forest Whitaker spielt Cecil Gaines, der vierzig Jahre lang als Butler im Weißen Haus nicht nur amerikanische Geschichte und gesellschaftliche Veränderungen, sondern auch schwierige Entscheidungen der Präsidenten miterlebt, in einer großartigen Mischung aus stoisch zur Schau gestellter Gleichmut und leidenschaftlicher Lebensfreude. Nicht minder großartig verkörpert David Oyelowo seinen Sohn Louis und mit ihm die Wut der Generation von Bürgerrechtlern, die in den sechziger Jahren beginnen, die Ideale der amerikanischen Verfassung auch in der Gesellschaft einzufordern. Allerdings wirkt der Film streckenweise durch die Komplexität der Ereignisse ein wenig wie ein Kammerspiel und zieht den Zuschauer nicht ins Geschehen hinein, sondern lässt ihn als Beobachter außen vor.

DVD-Bildformat:1:1,85; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch

Rotraut Greune