Das Konzert
Vor vielen Jahren leitete Andrej Filipow als Dirigent das berühmte Bolschoi-Orchester in Russland. Doch weil er sich weigerte, jüdische Musiker aus dem Orchester zu werfen, wurde er selbst 1980 herausgeworfen und verdingt sich nun als Putzmann an seinem ehemaligen Arbeitsplatz. Durch Zufall fällt ihm beim Reinigen des Büros des Chefdirigenten ein Fax von einem bekannten Pariser Theater in die Hand, das kurzfristig einen Ersatz für ein entfallenes Konzert sucht. Andrej erkennt seine Chance. Kurzerhand unterschlägt er das Fax, gibt sich vor den Franzosen als angeblicher Dirigent des Bolschoi-Orchesters aus und trommelt gemeinsam mit dem ehemaligen Cellisten Sascha Großmann die alte Orchestertruppe zusammen, die sämtlich in schlechten Verhältnissen und miesen Jobs dahinvegetiert. Als Manager wird Iwan Gawrilow, Mitglied der Kommunistischen Partei, angeheuert, der mit der Parisreise seine eigenen Ziele verbindet. Er will eine Rede bei den französischen Kommunisten halten. Andrej hat dagegen einen eigenen hartnäckigen Wunsch. Als Solistin soll bei seinem Konzert die französische Stargeigerin Anne-Marie Jacquet dabei sein. Nicht nur sie zu gewinnen wird zum Problem. Auch sonst hat Andrej mit seinem falschen Orchester einige Hürden zu überwinden. Angekommen in Paris lassen ihn seine Musiker nämlich einfach sitzen und verschwinden in der Stadt. Hochstapelei scheint ein Grundthema des rumänisch-französischen Regisseur Radu Mihaileanu zu sein, aus dem er auch bereits in früheren Filmen (“Zug des Lebens“, “Geh und lebe“) aberwitzige Geschichten knüpfte. So auch in "Das Konzert", in dem die waghalsige Aktion des ehemaligen Dirigenten Andrej ihm die Möglichkeit gibt, ein Trauma seiner Vergangenheit aufzuarbeiten und die Violonistin Anne-Marie etwas über ihre Herkunft erfährt. Mit großen, manchmal pathetischen Gesten und oft derbem krachigen Humor erzählt Mihaileanu seine Geschichte über die recht schrullig wirkenden jüdisch russischen Musiker. Das wirkt bisweilen in seiner Machart und seinem Witz etwas altmodisch (wie alte Billy-Wilder-Komödien). Doch zugleich ist es wunderschön und berührend, dass der Regisseur nicht vor Emotionen und "dickem Auftragen" zurückschreckt. Insbesondere die Schlußsequenz, in der das Konzert in voller Originallänge gespielt und dabei furios geschnitten ist, lässt einen als Zuschauer nicht kalt. So dass der Film ein echtes Ereignis und eine gelungene Tragikomödie ist. DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9 Ton: Dolby Digital 5.1 Sprachen: Deutsch, Französisch, Mehrsprachig, Russisch Untertitel: Deutsch
Kirsten Loose
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
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